19.         Juli         2010      
			
							Der 8. und 9. Mai 2010 war für die Staaten und Völker nicht  allein Europas der 65. Jahrestag des Sieges über den Faschismus, der Tag  der Befreiung vom Faschismus. Dieses Datum markiert den Beginn einer neuen  Periode des Zusammenlebens der Völker in Europa, die trotz Kaltem Krieg und  militärischer Aggression der NATO gegen Jugoslawien als weitgehend  friedlich gekennzeichnet werden kann.Die Grundlagen für diese friedliche Entwicklung legten die Kräfte  der Anti-Hitler-Koalition auf ihrer Beratung vom Ende Juli bis Anfang August  1945 in Potsdam. Hier definierten die Unterhändler Großbritanniens,  der Sowjetunion und der USA die Rahmenbedingungen der europäischen  Nachkriegsordnung, die dazu beitragen sollten, dass nie wieder Faschismus und  nie wieder Krieg von deutschem Boden ausgehen können.
 
Als dafür notwendige Rahmenbedingungen wurde die Neufestlegung der  Ländergrenzen, die Schaffung homogener Besiedlungsräume, die  Vernichtung des militärischen Potenzials des deutschen Faschismus und die  Schaffung einer gesellschaftlichen Ordnung, die sich an den Prinzipien der  Entnazifizierung, der Entmilitarisierung, der Entmonopolisierung und der  Demokratisierung orientierte, angesehen.
Verbindlich geregelt wurde der Übergang von Territorien im  östlichen Mitteleuropa, insbesondere die Oder-Neiße-Linie als  deutsche Ostgrenze. Festgelegt wurden auch die Regelungen für die  Umsiedlung von Teilen der Bevölkerung, was revanchistische Kreise  insbesondere in Deutschland jahrzehntelang als  „Vertreibungsverbrechen“ denunzierten.
Zum Abschluss der Verhandlungen unterzeichneten Premierminister Attlee sowie  die Präsidenten Stalin und Truman als Repräsentanten der  Siegermächte dieses Dokument. Dieser Vertrag, dem später auch  Frankreich beitrat, bildet bis heute das rechtliche Gerüst der  europäischen Nachkriegsordnung.
Das Potsdamer Abkommen
Die FIR sieht in dem Potsdamer Abkommen das zentrale Dokument der  Nachkriegsordnung, das allen Versuchen der revanchistischen und  geschichtsrevisionistischen Umdeutung der Geschichte entgegensteht.  Bedauerlicherweise wurde das Abkommen nur teilweise Realität.
Im Gegenteil, es wurde vollständig missachtet, besonders heutzutage mit  dem Wiedererstarken von Faschismus und Antikommunismus in ganz Europa, besonders  in den baltischen und ehemals sozialistischen Staaten Osteuropas. Dies ist  verbunden mit den imperialistischen Bemühungen, die Geschichte des zweiten  Weltkriegs zu verfälschen, Hitler mit Stalin, Faschismus mit Sozialismus,  die faschistischen Mörder und deren Opfer gleichzusetzen.
Die Völker Europas, die den Preis für den deutschen  imperialistisch-faschistischen Krieg bezahlten – mehr als alle anderen –  dürfen diese Verzerrung der Geschichte durch die Fälschung der  geschichtlichen Fakten des Krieges nicht hinnehmen.
Wir müssen ein Wiederaufkommen von Faschismus und Antikommunismus, der  eine ideologische Waffe der Nazis in der Vorbereitung des Zweiten Weltkriegs  war, stoppen.
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!