FIR verurteilt Anschlag auf Metro in Petersburg

4. April 2017

Solidaritätsschreiben an den Russischen Veteranenverband

Mit Abscheu erfuhren wir von dem feigen Terroranschlag in der Metro von Petersburg. An mindestens zwei Stationen haben Verbrecher Bomben gelegt, die nur ein Ziel hatten, unschuldige Menschen zu töten und viele andere zu verletzen. Dieser Anschlag erinnert an die Bombenanschläge von Madrid, London und Moskau. Dies sind keine politischen Aktionen – es sind nur terroristische Verbrechen.

Die FIR und ihre Mitgliedsorganisationen drücken ihr Mitgefühl mit allen Opfern und deren Familien aus und betonen, dass sie an der Seite aller russischen Menschen stehen, die für eine friedliche und sichere Gesellschaft und gegen menschenverachtenden Terror eintreten.

Letter of Solidarity to the Russian Veterans Union

With disgust we heard and saw the pictures of the cowardly terrorist attack in the Petersburg metro. At at least three stations, criminals have put bombs that have only one goal to kill many innocent people and hurt many others. This attack is reminiscent of the bombings of Madrid, London and Moscow metro-lines. These are not political actions – they are just terrorist crimes.

The FIR and its member federations express their compassion for all victims and their families and emphasize that they stand alongside all the Russian people who advocate a peaceful and secure society and against inhuman terror.

 

 

Von Budapest bis Lissabon – Internationale Proteste gegen SS-Veteranen-Treffen in Riga

15. März 2017

Bericht von Thomas Willms Am 15. März demonstrierten vor den lettischen Botschaften in Berlin, Budapest, Rom, Athen und Brüssel Mitglieder und Freunde der Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) gegen die Ehrung von Angehörigen der Waffen-SS in der lettischen Hauptstadt Riga und die Unterdrückung antifaschistischer Proteste in Lettland. Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär der FIR, hatte bereits vorab gegenüber der lettischen Botschafterin in Deutschland, Frau Elita Kuzma, schärfsten Protest erhoben. In seinem Schreiben heißt es u.a.: „Seit über 25 Jahren veranstalten ehemalige SS-Kollaborateure, Angehörige und politische Anhänger einen Marsch und eine Kundgebung am Freiheitsdenkmal zu Ehren der lettischen Einheiten der Waffen-SS. Nachdem dies anfangs eher geduldet wurde, erlebt man in den letzten Jahren eine offene Unterstützung der Behörden. Wir können den regierungsoffiziellen Erklärungen zum Charakter der baltischen Waffen-SS-Einheiten nicht folgen. Zurecht hat der Internationale Militärgerichtshof in Nürnberg – als Gericht der Völker – in seinem Urteil die SS in allen ihren Untergliederungen – und damit auch die baltischen Waffen-SS Einheiten – als verbrecherische Organisation verurteilt.“ OLYMPUS DIGITAL CAMERA Vilmos Hanti, Präsident der FIR, leitete persönlich den Protest vor der lettischen Botschaft in Budapest. Es wurden, wie auch an allen anderen Orten, Fotodokumente gezeigt, die die Morde lettischer Kollaborateure an Jüdinnen und Juden Lettlands zeigen. Athen 2017 In Athen protestierten 100 Mitglieder von P.E.A.E.A. vor der lettischen Botschaft und überreichten folgende Resolution an den Präsidenten der Republik Lettland: “RESOLUTION FOR THE RALLY OF PEAEA-DSE IN FRONT OF THE LATVIAN EMBASSY IN ATHENS To the President of the Republic of Latvia Mister President, We vehemently protest in the name of the thousands of our members, Resistance fighters of WW2, their descendants and their friends, against the state support and facilitation you give to the Neo-nazis and their descendants who have the impudence to “honor” the Nazi criminals-murderers and the Latvian Waffen-SS with their rally and march in Riga planned for March 16, 2017. Respect for the Memory of tenths of millions victims of the Nazis and their collaborators makes it necessary to ban and to isolate those who “praise and honor” such beasts in human disguise calling them “liberators” in contrast with the real historical facts. It is evident that whoever identifies himself in any way with those scums, identifies himself, too, with their criminal atrocities and as such they will remain in history. We want to denounce the EU which in the Balkan countries and in other member-states as well, tolerates, reinforces and supports governments that endorse such ideas. The Hitler-fascists, the Nazi, the Waffen-SS and their collaborators have been condemned for ever and irrevocably in the consciousness of the Peoples. We demand that you stop in any possible manner the fascist rally and the march of the eulogists of the Nazi and of the Latvian Waffen-SS. Athens, March 15, 2017“ Rome 2017 Auch in Rom protestierten Veteranen und Mitglieder antifaschistischer Verbände von ANPI, FIAP und anderen gegen das SS-Treffen in Riga.

In Lissabon protestierte Marília Villaverde Cabral vom Verband URAP mit folgendem Schreiben: „Excelentíssimo Senhor Embaixador da Letónia em Portugal A U.R.A.P.- União de Resistentes Antifascistas Portugueses, vem, pelo presente meio, demonstrar o mais vivo repúdio pela cerimónia de homenagem às Waffen-SS prevista para 16 de Março em Riga. A marcha em Riga (Ehrenmarsch) é uma provocação sem precedentes para os familiares e vítimas da polícia letã e das unidades das SS. Assim solicitamos que, junto das autoridades do seu país, dê nota do nosso protesto. Pela Direcção da URAP”

In Berlin sprachen vor der lettischen Botschaft der Landesvorsitzende der VVN-BdA Dr. Hans Coppi, der Bundestagsabgeordneter Volker Beck von Bündnis 90/Grüne und Rita Bock, deren Großmutter nach Riga deportiert und dort ermordet wurde.

Keine Ehrung der lettischen Waffen-SS! Aufruf zu internationalen Protestkundgebungen

25. Februar 2017

Am 16. März wird es in der lettischen Hauptstadt Riga – wie jedes Jahr seit 1991 – zu einem Gottesdienst, einem Ehrenmarsch und einer fahnengesäumten Kundgebung am Freiheitsdenkmal zu Ehren der lettischen Einheiten der Waffen-SS kommen.

Lettland gehört mit Estland, Litauen, der Ukraine und Bulgarien zu den osteuropäischen Staaten in denen Einheiten der Waffen-SS und andere mit den Nazis kollaborierende antisemitische Todesschwadronen als nationale Idole gefeiert werden. Dies geschieht mit staatlicher Duldung und teilweise offener Unterstützung durch Behörden.

Der Rigaer „Ehrenmarsch“ ist eine unerhörte Provokation für die Angehörigen der Opfer der lettischen Polizei und SS-Verbände und für die jüdische, russischsprachige und andere Minderheiten im Land. Er steht nicht nur im Gegensatz zu den Grundwerten der Europäischen Union, deren sonstige Vorzüge der lettische Staat andererseits gerne entgegennimmt, sondern ist auch eine Provokation gegenüber der Russischen Föderation und damit eine Gefahr für den Frieden in Europa.

In Lettland werden antifaschistische Demonstrant*innen erheblichen Repressalien (Telefonüberwachung, Reisebeschränkungen, Behördenschikanen, Polizeiwillkür, staatliche Einflussnahme auf Hotels und Veranstaltungsunternehmen) ausgesetzt. Dies gilt auch für Unterstützer*innen, die aus Deutschland und anderen Ländern anreisen.

Umso wichtiger ist es, auch 2017 Solidarität mit den lettischen Antifaschist*innen zu zeigen. Die VVN-BdA und die Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) rufen dazu auf, nach Riga zu reisen und am 16. März an der antifaschistischen Kundgebung teilzunehmen.

Gleichzeitig rufen sie dazu auf am 15. März  in Rom, Brüssel, Budapest und Athen

vor lettischen Botschaften und Konsulaten in Europa gegen die Verherrlichung von NS-Kollaborateuren und Massenmördern zu protestieren und Freiheit für Lettlands Antifaschist*innen zu fordern.

Die VVN-BdA ruft auf zu Mahnwachen vor der lettischen Botschaft und den Honorarkonsulaten in  Berlin, Bremen, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf.

Wir fordern:

  • Schluss mit der Ehrung von NS-Kollaborateuren und Mördern!
  • Anerkennen der baltischen Beteiligung am nazistischen Völkermord!
  • Freiheit für „Lettland ohne Nazismus“!
  • Wir rufen für den 15. März auf zu Protestkundgebungen vor der lettischen Botschaft und lettischen Konsulaten!

FIR unterstützt Proteste gegen internationales Neonazi-Treffen in Genua

25. Februar 2017

Europäische Neofaschisten wollten am 11. Februar 2017 in Genua ein Treffen organisieren. Angekündigt waren Roberto Fiore, Präsident von Forza Nuova, Udo Voigt, Mitglied im Europäischen Parlament für die deutsche NPD, Yvan Benedetti, Führer der französischen Rechtspartei Parti Nationaliste Français und Nick Griffin, ehemaliger Präsident der British National Party sowie zahlreiche weitere Repräsentanten verschiedener faschistischer Gruppen.

05 Filippo Genova 2 Nachdem die Regionalverwaltung alle öffentlichen Aufmärsche untersagt hatten und das geplante Hotel die Räume storniert hat, sollte dieses Treffen im Parteibüro der neofaschistischen Partei Forca Nuova stattfinden. Dies rief aber den geschlossenen Widerstand der antifaschistischen Kräfte in der Stadt auf den Plan. Innerhalb kurzer Zeit organisierte die antifaschistische Organisation ANPI gemeinsam mit Gewerkschaften, politischen Parteien und anderen Organisationen eine kämpferische Gegenaktion, an der mehrere tausend Demonstranten teilnahmen.

05 Filippo in GenovaAls Vertreter der FIR nahm der Vizepräsident Filippo Giuffrida an dieser Demonstration teil und überbrachte die kämpferischen Grüße der internationalen antifaschistischen Bewegung. Gemeinsam könne man sich erfolgreich gegen die extreme Rechte wehren, wo immer sie versucht sich mit rassistischen und demagogischen Parolen gegen die demokratischen und sozialen Rechte aller Menschen zu formieren.

Die Demonstration in Genua war ein sichtbares Zeichen für die Mobilisierungsfähigkeit der antifaschistischen Idee.

Die politischen Hauptaufgaben der nächsten Jahre – Politische Erklärung der FIR

4. Dezember 2016

1. Antifaschismus ist wichtiger denn je!

Auch mehr als 70 Jahre nach dem historischen Sieg im Mai 1945 über faschistische Regime in Europa ist Antifaschismus als politische Idee aktueller als je zuvor. Die gegenwärtigen Probleme politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ursachen fordern von allen Menschen gemeinsame Handlungen – ohne politische Parteiengrenzen – für eine sozial gerechte, friedliche und demokratische Entwicklung in allen Teilen der Welt.

2. Stoppt das Wiederaufleben von Rechtspopulismus und Neofaschismus

Mit großer Sorge sehen wir die Zunahme des politischen Einflusses extremer Kräfte, von gewalttätigen Neofaschisten bis zu rechtspopulistischen Gruppen in verschiedenen europäischen Ländern. Diese Gruppen engagieren sich scheinbar für die ernsthaften Sorgen der Bevölkerung, geben aber nationalistische und rassistische Antworten auf die bestehenden Probleme. Darüber hinaus propagieren und praktizieren sie zunehmend gewalttätige Konfliktformen wie Brandanschläge auf „Ausländer“, Jagd aus Flüchtlinge und andere Exzesse.

Die von Krieg und sozialer Not hervorgerufene Fluchtbewegung, die nur durch die praktische Solidarität aller europäischen Länder bewältigt werden kann, wird von ihnen mit einer Forderung nach Autoritarismus, Intoleranz und nationalistischem Chauvinismus beantwortet. Gleichzeitig propagieren sie Ideale früherer faschistischer Bewegungen (Bandera, Horthy, Mussolini, Ustascha und andere „Modelle“). Dies steht im Widerspruch zu der internationalen Erklärung, insbesondere der Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Thema Erinnerungskultur (7. Dezember 2014).

Die FIR und ihre Mitgliedsverbände als internationalistische Bewegung stehen zusammen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Neofaschismus, Nationalismus und rechtsextremen Populismus. Wir unterstützen Proteste wie die Demonstration in Riga u.a.m.

3. Beseitigt die Bedrohung des Krieges – für den Schutz des Friedens

Faschismus und Krieg sind zwei Seiten einer Medaille. Deshalb war der politische Slogan von 1945 „den Nazismus mit seinen Wurzeln zu zerstören und eine neue Welt des Friedens und der Freiheit zu schaffen“.

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten hat als „Botschafter des Friedens“ der Vereinten Nationen eine moralische Verpflichtung, für nichtmilitärische Lösungen der Konflikte in der Welt zu arbeiten. Wir kämpfen insbesondere gegen die Ursachen von Kriegen und Kriegstreiber, die ihre imperialen Ziele, ihre Rohstoffbedürfnisse und geopolitischen Interessen auf dem Rücken der Völker durchsetzen wollen. Wir erwarten von den Vereinten Nationen die Unterstützung friedlicher Lösungen, zum Beispiel in Afghanistan, Irak, Syrien oder in der Ukraine. So agiert die FIR als Teil der internationalen Friedensbewegung.

Als neue Form der Bedrohung sehen wir Terroranschläge. Zum Teil mit „religiösen“ Begründungen, zum Teil mit der Standardkritik an „westlichen Werten“ werden vor allem Angriffe auf die Zivilbevölkerung in verschiedenen europäischen Ländern durchgeführt. Wir verurteilen solche unmenschlichen Gewaltakte in aller Form, wir können aber nicht vergessen, dass solche Terroristen im späteren Kalten Krieg finanziert und als „Waffen“ verwendet wurden. Wir rufen die durch Terroranschläge betroffenen Länder auf, solche brutalen Handlungen nicht als Vorwand zu benutzen, um demokratische Rechte abzubauen und autoritäre Regeln aufzustellen.

4. Erinnerung bewahren – gegen Geschichtsrevisionismus

Die Erinnerung an den gemeinsamen antifaschistischen Kampf der Völker und der militärischen Teile der Anti-Hitler-Koalition ist eine ständige Aufgabe der FIR und ihrer Mitgliedsverbände. In mehreren europäischen Ländern, vor allem in den baltischen Staaten, in Polen, in der Ukraine und in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien, sehen wir auf verschiedenen politischen und sozialen Ebenen Versuche und Tendenzen, die antifaschistischen Erinnerungen zu verfälschen. Denkmäler des antifaschistischen Kampfes wurden zerstört oder sogar umgewidmet. Ehemalige Freiwillig der SS werden als „Freiheitskämpfer“ anerkannt und auf europäischer Ebene gibt es Versuche, am 23. August einen „Gedenktag gegen den Totalitarismus“ zu etablieren.

Wir verurteilen diese Versuche des Geschichtsrevisionismus. Andererseits sind wir stolz darauf, dass in all diesen Ländern auch Veteranen und antifaschistische Gruppen ihre Pflicht für die historische Wahrheit erfüllen und Gedenkstätten für die Befreiung vom Nazi-Faschismus und für die Befreier verteidigen.

Die Aufgabe der FIR und ihrer Mitgliedsverbände bleibt es, die historische Erinnerung an den Widerstand der Völker, die Frauen und Männer, die ihr Leben opferten, die in den Reihen der Anti-Hitler-Koalition oder für ihre Überzeugung kämpften oder aus anderen Gründen der faschistischen Ausgrenzung als Verfolgte in den Konzentrations- und Vernichtungslagern waren, zu bewahren. Ihre Erfahrungen an gegenwärtige und zukünftige Generationen weiterzugeben, ist eine der wichtigsten Aufgaben, die vor unseren Organisationen stehen.

Wir kooperieren vor allem mit Denkmälern an den Orten der Lager, mit Archiven und historischen Institutionen und antifaschistischen Initiativen, die die Geschichte weitertragen. Hervorragende Beispiele dieser Arbeit sind die Ausstellung „Europäischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ und die internationalen Jugendtreffen, die eine eindrucksvolle Form der Vermittlung der Geschichte an junge Generationen aufzeigen.

5. Die Einheit der antifaschistischen Kräfte stärken – neue Generationen gewinnen!

Seit 65 Jahren arbeitet die FIR als internationale Dachorganisation aller Kämpfer und Kräfte der Anti-Hitler-Koalition, ehemaliger Verfolgter und heutiger Antifaschisten. Ihre Stärke ist die Gemeinsamkeit, die sich trotz unterschiedlicher politischer Parteienorientierungen, gesellschaftlicher Visionen oder religiöser Werte ergibt. Der Weg der „Friedens-Fackel“ betonte eindrucksvoll die Gemeinschaft.

In unseren Reihen sind Kameraden und Freunde

• die gegen das ausbeuterische System, das Armut, Faschismus und Krieg erzeugt, kämpfen,

• die demokratische und soziale Rechte verteidigen,

• die auf religiöser oder humanistischer Überzeugung mit den antifaschistischen Zielen verbunden sind,

• die die Erinnerungen ihrer Familien bewahren wollen.

Jeder Weg zum Antifaschismus ist in der FIR willkommen.

Diese Einheit muss immer wieder erneuert werden, weil die Generation der Zeugen uns verlässt. Wir rufen alle Mitgliedsverbände auf, ihre Struktur für die heutigen Generationen zu öffnen. Auf diese Weise sind wir gefordert, die Ideale des antifaschistischen Erbes mit den Nachkriegsgenerationen zu teilen, die ihre eigenen Themen und Perspektiven in politische Konflikte einbringen.

Für die FIR steht daher die Aufgabe:

Gemeinsam mit den jetzigen Generationen bewahren wir das Erbe der Kämpfer und Verfolgten und kämpfen für Demokratie, Humanismus, soziale Gerechtigkeit und „eine neue Welt des Friedens und der Freiheit“.

Zum Tode von Fidel Castro – Letter of condolence

26. November 2016

Zum Tode von Fidel Castro hat sich der Exekutivausschuss mit folgendem Schreiben an die kubanische Botschaft gewandt:

Mit tiefer Trauer haben der Exekutivausschuss und die Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten heute vom Tod des langjährigen Präsidenten und Máximo Líder Kubas Fidel Castro Kenntnis erhalten. Die Veteranen des antifaschistischen Kampfes haben schon seit der Kubanischen Revolution die Entwicklung des Landes und die Politik von Fidel Castro mit großem Interesse und mit Solidarität verfolgt. Mehrfach haben die FIR und die Mitgliedsverbände sich gegen die amerikanische Blockadepolitik und später für die Freilassung der „Cuban Five“ engagiert. Fidel Castro war in dieser Auseinandersetzung der Vertreter des legitimen Kubas, der die Interessen des eigenen Volkes, aber auch die der Völker, die für antikoloniale Unabhängigkeit kämpften, vertrat. Als er aus Altersgründen von seinem Amt zurücktrat, blieb er auch für uns der Repräsentant des Kampfes für ein soziales, unabhängiges und wirklich demokratisches Kuba. Mit seinem Tod verliert das kubanische Volk, verliert die demokratische Weltöffentlichkeit einen wichtigen Mitstreiter für Frieden, nationale Unabhängigkeit, Demokratie und sozialen Fortschritt.  Wir werden ihn niemals vergessen.

Text in englischer Übersetzung:

The Executive Committee and the member associations of the International Federation of Resistance Fighters (FIR) – Association of Antifascists have been deeply saddened by the death of the long-standing President and Máximo Líder of Cuba Fidel Castro. The veterans of the antifascist struggle have been following the development of the country and Fidel Castro’s policy with great interest and solidarity since the Cuban Revolution. In many cases, the FIR and its member associations have been engaged against the American blockade policy and later for the release of the „Cuban Five“. Fidel Castro was for us in this debate the representative of the legitimate Cuban, who defended the interests of his own people, but also those of the peoples who fought for anticolonial independence. When he resigned from his position for reasons of age, he remained for us the representative of the struggle for a social, independent and truly democratic Cuba. With his death lose the Cuban people and the democratic world an important partner for peace, national independence, democracy and social progress. We will never forget him.

Michel Vanderborght Award 2016

21. November 2016

The International Federation of Resistance Fighters (FIR) – Antifascist Association handed-over the Michel-Vanderborght-Award on November 18, 2016 in Prague. The ceremony was the opening of the XVII regular congress of FIR. The ceremony was attended by more than 100 guests, veterans and todays antifascists from about 20 European countries.

When in summer 1951 the former resistance fighters, the political prisoners, the fighters in the ranks of the Anti-Hitler-Coalition created in Vienna the FIR, they never expected that 65 years later it is an on-going task to remember the women and men, who sacrificed their life, risked their health, and faced fascist punishment for the freedom of their own country, for their political ideals or for humanism. And until today this task is not a main-stream subject. FIR underlines again and again – these women and men fought not only for their own interests, this fight was the basis for a peaceful and social justice development and solidarity in Europe and the world.

These ideas were the political goal of Michel Vanderborght himself. As Belgian partisan and political resistance fighter he took in 2003 as president responsibility for the renewing of FIR until he died. That is why FIR named the price “Michel Vanderborght Award”.

FIR honored in 2016 institutions and courage persons with commitment for the antifascist ideas from nine countries: From Belgium Jean Cardoen for the Team “Train des Milles”, an international Youth meeting in Memorial Auschwitz, from Czech Republic Prof. Václav Pavlicek, a highly recommended layer and expert for constitutional law, from Germany the “Studienkreis Deutscher Widerstand 1933 – 1945”, which works since 50 years for the preservation of the memories of resistance fighters, from Greece the former veteran Georgi Moraitis, from Hungary the Hungarian Media Groups for its fight for freedom of press, from Israel the director of Memorial Latrum (for Jewish resistance fighters) Zvi Kan-Tor, from Italy the Military Prosecutor Marco de Paolis, who accused the murderers of Sant’ Anna di Stazzema, from Netherland the former veteran Max van den Berg, and from Russia as a posthumous honoring for the 100 anniversary the airman Alexej Petrovich Maresjev, a long-time representative of FIR.

At the end of the ceremony Max van den Berg answered in the name of all awarded and underlined – coming from his own political and personal way – the necessity of civil courage and antifascist engagement in the today’s situation.

 

Michel Vanderborght Award 2016

 

Belgium

Jean Cardoen for the Team “Train des Milles”

Successful work for commemoration with the younger generation

 

Czech Republic

Prof. Václav Pavlicek

expert of constitutional law, member of the Administrative Foundation of Terezin

 

Germany:

Studienkreis Deutscher Widerstand 1933 – 1945

Thomas Altmeyer – Institution of historical research in anti-fascist perspective

Creator of an online-portal “European commemoration places”.

 

Greece:

Georgi Moraitis

Veteran of PEAEA-DSE

 

Hungary:

Hungarian Media Group

Klubrádió-Arató András; Népszava-Németh Péter

 

Israel:

Zvi Kan-Tor

Director of the Memorial place Latrum (Israel)

 

Italy:

Marco de Paolis

Chief of the Military Prosecutors Office in La Spezia 2002 – 2008.

 

Netherlands:

Max van den Berg,

Veteran of Resistance and active for resistance Museum in Amsterdam

 

Russia

Alexej Petrovich Maresjev (posthumous)

Veteran and former representative of FIR

 

 

XVII ordentlicher Kongress in Prag

21. November 2016

 Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) ist eine lebendige Organisation

Am Wochenende 18. – 20. November 2016 fand in Prag der XVII ordentliche Kongress der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten statt. Mehr als 50 Delegierte aus knapp 20 europäischen Ländern vertraten Verbände ehemaliger Partisanen und Widerstandskämpfer, Kämpfer der Anti-Hitler-Koalition, Deportierte und Verfolgte, ihre Familienangehörigen und Antifaschisten heutiger Generationen. Unter den Delegierten waren noch drei Veteranen des antifaschistischen Kampfes.

Eröffnet wurde der Kongress am Freitagabend durch die Übergabe des Michel-Vanderborght–Preises der FIR an Preisträger aus neun Ländern. Unter den Geehrten waren ein tschechischer Verfassungsjurist, der italienische Militärstaatsanwalt, der u.a. das Verbrechen von Sant’ Anna di Stazzema verfolgte, ehemalige Widerstandskämpfer aus Griechenland und den Niederlanden, die bis heute als Zeitzeugen aktiv sind, sowie das belgische Team des „Zug der Tausend“ und der Studienkreis „Deutscher Widerstand 1933 – 1945“ für ihre Geschichtsarbeit mit jungen Menschen.

Auf dem Kongress zogen die Delegierten eine Bilanz der erfolgreichen Arbeit der vergangenen drei Jahre, die durch eindrucksvolle Gedenkveranstaltungen und zahlreiche politische Aktivitäten geprägt war. In mehreren Ansprachen wurde mit großer Sorge der Aufschwung der extremen Rechten in vielen europäischen Ländern und deren Einfluss selbst im Europäischen Parlament thematisiert. Hier sehen die Mitgliedsverbände in den kommenden Jahren eine große Herausforderung, eine politische Rechtsentwicklung in Europa und den einzelnen Ländern zu stoppen. In der lebendigen Diskussion, an der sich fast alle Verbände beteiligten, wurden Bilanz gezogen und Einschätzungen zur aktuellen Entwicklung vorgestellt. Dass diese Einschätzungen recht unterschiedlich ausgefallen sind, überrascht nicht, beteiligten sich doch Delegierte aus Russland und der Ukraine, aus Griechenland und Belgien, aus Italien und Serbien an der Debatte.

Es war aber ein beeindruckendes Zeichen antifaschistischer Gemeinsamkeit, dass in der mit großer Mehrheit angenommenen politischen Erklärung des Kongresses die Fragen der Kriegsgefahr und der aktuellen Flüchtlingssituation klar thematisiert wurden. Bei aller Unterschiedlichkeit der Einschätzungen war deutlich, dass Antifaschisten sich für die sozialen und Menschenrechte jedes Einzelnen – unabhängig von seinem Pass und seiner Herkunft – einsetzen. Auch zum Kampf gegen Geschichtsrevisionismus und Verfälschung der Rolle des Widerstandes gab es große Übereinstimmung. Im Vorschlag für die politischen Aufgaben der kommenden Jahre wurden die Aktivitäten gegen den Aufschwung der extremen Rechten ebenso genannt, wie das gemeinsame Handeln für die Bewahrung der Erinnerung. Dazu gehören die Arbeit mit der Ausstellung „Europäischer Widerstand gegen den Nazismus“ und der Vorschlag, eine europäische Konferenz mit verschiedenen antifaschistischen und antirassistischen Netzwerken gegen den Vormarsch der extremen Rechten auf den Weg zu bringen.

Von großer Einmütigkeit zeugten die Wahlen. Der ungarische Präsident Vilmos Hanti wird nun von drei Vizepräsidenten aus Griechenland, Italien und Russland unterstützt. (siehe Leitungsgremium der FIR)

Den Abschluss des Kongresses bildete eine Fahrt in die Gedenkstätte Lidice, wo die Delegierten und Gäste Kränze zur Erinnerung an die Opfer der faschistischen Barbarei niederlegten. Der Vertreter der Lagergemeinschaft Ravensbrück übergab bei dieser Gelegenheit der Gedenkstätte ein interessantes Dokument der Solidarität der deutschen politischen Häftlinge mit den Frauen von Lidice.

Dr. Ulrich Schneider
Generalsekretär der FIR

 

FIR auf dem Weg zum 17. regulären Kongress in Prag

28. Oktober 2016

Auf Beschluss des Exekutivausschusses findet der XVII ordentliche Kongress der FIR am 18. – 20. November 2016 in Prag statt. Seit dem 16. ordentlichen Kongress in Sofia haben wichtige Entwicklungen für die politische Arbeit stattgefunden. Großartige Gedenkveranstaltungen zum 70. Jahrestag der Sieges über den Faschismus und gemeinsame Aktivitäten wie das Internationale Jugendtreffen in Auschwitz unterstrichen die hohe Anerkennung der Organisation und die Bedeutung der Arbeit mit der Jugend.

Auf der anderen Seite bestätigt die problematische Entwicklung (z.B. Kriegsgefahr, Flüchtlingsentwicklung und die Zunahme extrem rechter Kräfte) nicht allein in Europa, sondern in verschiedenen Teilen der Welt noch einmal die Notwendigkeit antifaschistischer und antirassistischer Arbeit auch in der Zukunft. Dafür ist eine kraftvolle und handlungsfähige Organisation unverzichtbar.

Und so wird es auf dem kommenden Kongress darum gehen, eine ehrliche Bilanz der vergangenen Arbeit zu ziehen und die Aufgaben für die kommende Zeit zu definieren. Zudem muss satzungsgemäß das Leitungsgremium neu gewählt werden.

Am Abend des 18. November 2016 soll zum Auftakt des Kongresses der Michel-Vanderborght-Preis in einer Feierstunde überreicht werden. Den Abschluss wird eine gemeinsame Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Lidice am Sonntag bilden.

Über 50 Delegierte und Gäste aus etwa 20 europäischen Ländern und Israel werden auf dem Kongress erwartet. Außerdem nehmen Vertreter internationaler Organisationen und gesellschaftlicher Verbände der tschechischen Republik teil.

Mit großer Unterstützung unseres tschechischen Mitgliedsverbandes CSBS konnte der Kongress organisatorisch vorbereitet werden. Er findet statt im Congress Center des TOP Hotel, Prag statt. Während der Tagung wird es Simultanübersetzung in Englisch und Russisch geben.

 

Sollte jemand Interesse haben, als Gast teilzunehmen, wende man sich entweder an den nationalen Mitgliedsverband oder an das Büro der FIR.

Solidarität mit den demokratischen Kräften in der Türkei!

31. Juli 2016

Schon seit Monaten verfolgen die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten und ihre Mitgliedsverbände die politische Entwicklung in der Türkei mit großer Sorge. Es war bereits erkennbar, dass die Regierungen unter Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan einerseits eine zunehmend expansionistische Politik mit Unterstützung der IS-Truppen in Syrien betrieb, andererseits innenpolitisch eine Einschränkung der demokratischen Freiheiten, insbesondere der Pressefreiheit. Trotzdem wurde Erdoğan seitens der EU-Administration im Frühjahr 2016 als Helfer in der Flüchtlingsfrage auserkoren, der – mit 3 Mrd. Euro honoriert – das Problem des Flüchtlingsstroms nach Europa lösen sollte.

Mit dem Militärputsch in der Türkei Mitte Juli 2016 wurde diese Entwicklung nicht gestoppt, sondern in verschärfter Form weiterentwickelt. Der gescheiterte Putsch, der selber sicherlich keinen Zuwachs an Demokratie gebracht hätte, wird von Erdoğan genutzt, um mit antidemokratischen Mitteln und unter Aufhebung der grundlegenden Freiheitsrechte seine Macht zu sichern. Zehntausende Lehrer, Richter und Leiter von Universitätsfakultäten sind bereits entlassen, viele Soldaten sind inhaftiert. Die Unterdrückungen gehen weiter und jetzt trifft es vor allem Journalisten. Die Kritik an der aktuellen Aufhebung der „Europäischen Konvention für Menschenrechte“ übersieht, dass bereits in den vergangenen Monaten in der Türkei schwere Verstöße gegen Freiheits- und Menschenrechte stattgefunden haben.

Jeden Tag erleben wir weitere Einschränkungen der demokratischen Freiheiten. Akademikern wird die freie Ausreise untersagt, tausende Reispässe werden annulliert, weit über 50.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes haben bereits ihre Arbeitsplätze verloren. Über 50 Zeitungen und andere Medien verloren ihre Zulassungen, so dass die öffentliche Meinung nur noch von den Regierungsmedien beherrscht wird. Außerdem geht die polizeiliche und militärische Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung im Südosten der Türkei in unverminderter Härte weiter.

Aus diesen Gründen rufen wir auf zur politischen Solidarität mit den demokratischen Kräften der Türkei, den Gewerkschaften, den verfolgten politischen Parteien, den demokratischen Medien und den Organisationen der Zivilgesellschaft. Ihre Handlungsfreiheit muss wieder hergestellt werden. Wir sind solidarischen mit den Menschen in der Türkei, die sich gegen einen autoritären, islamistischen Staat im Sinne von Staatspräsident Erdoğan wehren.

Wir fordern die Europäische Union auf, gegenüber der türkischen Regierung die Einhaltung europäischer Werte: Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Pressefreiheit sowie das Recht sich frei zu versammeln, sich friedlich zu äußern oder der eigenen Religion nachzugehen, einzufordern. Beitrittsverhandlungen mit der Türkei können nicht nur davon abhängig gemacht werden, ob nun die Todesstrafe wieder eingeführt werden soll.

Wir erwarten von der Europäischen Union, dass sie anstelle jenes Deals zu Lasten von Kriegsflüchtlinge gegenüber der türkischen Regierung unter Staatspräsident Erdoğan die Wiederherstellung demokratischer Rechte und Freiheiten in der Türkei einfordert.

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