Mit Entsetzen und tiefer Trauer haben wir die Nachricht von dem erneuten Bombenanschlag in Wolgograd, der ehemaligen Heldenstadt Stalingrad, zur Kenntnis genommen. Wie schon im Oktober diesen Jahres haben erneut feige Terroristen an einer belebten Stelle der Stadt eine Bombe gezündet, die nur ein Ziel hatte, zufällig anwesende Menschen zu töten oder zumindest schwer zu verletzen. Solche Anschläge sind durch nichts zu rechtfertigende menschenverachtende Gewalttaten.
Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten drückt insbesondere den Opfern des Anschlages und ihren Familienangehörigen ihr Beileid aus.
Alle friedliebenden Kräfte Russlands sind aufgerufen, sich solchem Terror entgegenzustellen. Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, dass durch solche Gewalttaten keine öffentliche pauschale Stigmatisierung von Bevölkerungsgruppen zunimmt, wie sie sich vor einigen Wochen bei rassistischen Ausschreitungen in Moskau entladen hatte.
FIR Solidarität gegen terroristische Anschläge in Wolgograd
2. Januar 2014
Erster Bericht in der bulgarischen Tageszeitung
8. Oktober 2013
Erfolgreicher Kongress in Sofia
7. Oktober 2013
Höhepunkte waren z.B. die Festveranstaltung zum 60. Gründungsjubiläum im Juli 2011 im Alten Rathaus von Wien sowie die Verleihung des Michel Vanderborght Preises im Festsaal des belgischen Parlaments 2013. Von großer Bedeutung war das Internationale Jugendtreffen „Der Zug der Tausend“ im Mai 2012 in der Gedenkstätte Auschwitz (gemeinsam mit dem Institut des Vétérans und der Auschwitz-Stiftung). Zwei wichtige Beiträge zur Geschichtsarbeit waren die Herausgabe der „Landkarte der nazistischen Konzentrationslager und Haftstätten in Mitteleuropa“ und die Eröffnung der Ausstellung „Antifaschistischer Widerstandskampf in Europa“ im Sommer 2013 im Europaparlament in Brüssel. Beide Projekte konnten ebenfalls mit dem Institut des Vétérans realisiert werden.
Die Ansprachen von Delegierten und Gäste zeigten, dass die FIR insbesondere durch die Aktivitäten ihrer Mitgliedsverbände und deren lebendigen Kontakte untereinander lebt. Dies wurde auch bei Treffen von Leitungsmitgliedern der FIR mit Verbänden in verschiedenen Teilen der Welt sichtbar.
Welche hohe Wertschätzung die Organisation in diesem Rahmen besitzt, zeigen Begegnungen des FIR-Präsidenten mit den Präsidenten der Republik Zypern, der Tschechischen Republik oder auch mit politischen Repräsentanten anderer Staaten. Schreiben und Grußworte befreundeter Organisationen gaben davon einen Eindruck. Der Vorsitzende der Sozialistischen Fraktion im Europaparlament und Parlamentspräsident der Bulgarischen Nationalversammlung, Sergei Stanishev, übermittelte eine ausführliche Grußbotschaft, in der er die Bedeutung der FIR unterstrich.
Neofaschismus und Rassismus sind für alle Mitgliedsverbände der FIR eine große Herausforderung. Vilmos Hanti (Ungarn), Präsident der FIR, wurde bereits mehrfach Ziel von Angriffen der extremen Rechten. Der Kongress forderte daher von der ungarischen Regierung, die Verfolgung der Täter mit größerem Nachdruck zu betreiben. In Griechenland zeigt sich die mörderische Dimension des Neofaschismus. Die Delegierten schlugen dazu internationale antifaschistische Initiativen vor. Gegen offene Geschichtsrevision und die Rehabilitierung der SS in den baltischen Republiken will die FIR gemeinsam mit antifaschistischen Kräften der Region im Frühjahr 2014 vor Ort demonstrieren.
Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! – das ist auch heute Verpflichtung für die FIR. Daher rief sie alle friedliebenden Kräfte auf, einen drohenden amerikanischen Militärschlag gegen Syrien zu verhindern und sich für eine nichtmilitärische Lösung des Konflikts einzusetzen.
Bemerkenswert ist, dass bei diesem Kongress zwei Verbände zur aktiven Mitarbeit in die FIR zurückgekehrt sind, der tschechische Verband der Freiheitskämpfer und die italienische ANPI. Damit setzt sich die Tendenz der letzten Jahre fort, dass die FIR auch im siebten Jahrzehnt ihres Bestehens als aktive und notwendige internationale Dachorganisation ehemaliger Veteranenverbände und heutiger antifaschistischer Strukturen gesehen wird. Dazu wird das mit großer Einmütigkeit gewählte neue Leitungsgremium seinen Beitrag leisten.
Zum Abschluss des Kongresses organisierte die Bulgarische Antifaschistische Union eine Exkursion durch Sofia, unter anderem zum Grab und Geburtshaus von Georgi Dimitroff. Für die Delegierte des FIR-Kongress war es ein Anliegen, diesen großen Antifaschisten, dessen Auftreten vor dem Leipziger Reichstagsbrandprozess und auf dem VII. Weltkongress der Kommunistischen Internationale unvergessen ist, gemeinsam zu ehren.
Die Materialien des Kongresses werden in den kommenden Tagen auf der Web-Site veröffentlicht.
XVI regulärer FIR-Kongress in Sofia
28. September 2013
Auf Einladung der bulgarischen antifaschistischen Union haben wird die Gelegenheit unseren nächsten regulären Kongress der FIR in Sofia, der Stadt Georgi Dimitroffs durchzuführen.
In den vergangenen Wochen haben alle Mitgliedsverbände eine schriftliche Einladung zum FIR-Kongress am 5./6. Oktober 2013 in Sofia erhalten. Seit dem XV. regulären Kongress in Berlin haben wir eine Reihe wichtiger Entwicklungen der politischen Arbeit erleben können. Aktivitäten wie die Jubiläumsveranstaltung in Wien, das Internationale Jugendtreffen in Auschwitz, die Verleihung des Michel-Vanderborght-Preises und die Eröffnung der Ausstellung „Europäischer Widerstand“ haben die Bedeutung der Arbeit der FIR unterstrichen. Die aktuellen politischen Tendenzen der Rechtsentwicklung z.B. in Ungarn und die Zunahme extrem rechter Kräfte machen eine starke und handlungsfähige FIR notwendig.
Auf der Tagesordnung stehen:
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Politischer Bericht des Präsidenten und des Exekutivausschusses
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Aussprache über die Arbeit der vergangenen Jahre und Planung neuer Projekte
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Wahl der leitenden Gremien
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Beschlüsse über die Politische Deklaration und andere Anträge
Ausstellung „Europäischer Widerstandskampf“ im Europaparlament
24. September 2013
Europe, INIG, Resistance fight
Am 8. Juli 2013 wurde im Foyer des Europäischen Parlaments die gemeinsame Ausstellung des Institut des Vétérans und der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten zum Thema „Europäischer Widerstandskampf gegen den Nazismus“ auf Einladung des Vize-Präsidenten des Europaparlaments Miguel Angel Martinez und in Anwesenheit von zahlreichen Abgeordneten des Europaparlaments, von Mitarbeitenden aber auch Gästen der internationalen antifaschistischen Organisationen eröffnet. Die Ausstellung umfasst 50 Tafeln für alle europäischen Länder der damaligen Zeit, die im Kampf gegen den Nazismus eingebunden waren: Italien, Spanien, Portugal, Deutschland, Österreich, Tschechoslowakei, Polen, Norwegen, Dänemark, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Großbritannien, Sowjetunion, Ungarn, Albanien, Jugoslawien, Griechenland, Bulgarien und Rumänien.
Die Ausstellung lebt durch eindrucksvolle Bilder und reproduzierte Dokumente, die die knappen erläuternden Texte unterstreichen. Bei der Auswahl der Illustrationen, die oftmals von den nationalen Verbänden der Widerstandskämpfer und Antifaschisten zur Verfügung gestellt worden sind, wurden besonders solche Bilder gewählt, die Männer und Frauen, nationale Besonderheiten des Kampfes und allgemeine Tendenzen zum Ausdruck bringen konnten. So findet man Fotos des Slowakischen Nationalaufstands, des Kopenhagener Generalstreiks, der jugoslawischen Partisanenarmeen oder das Flugblatt der KPD von 1938 „Wider die Judenpogrome“, eines der wenigen Beispiele des öffentlichen Protests gegen diese antisemitischen Übergriffe in Deutschland. Die Ausstellung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie zeigt aber, dass der Widerstandskampf in allen europäischen Ländern in unterschiedlicher Form und unter Berücksichtigung der nationalen Besonderheiten stattgefunden hat. Alle Texte sind dreisprachig (englisch, französisch, niederländisch).
FIR verleiht Michel-Vanderborght-Preis
24. September 2013
In einer eindrucksvollen Feierstunde wurde am zweiten Juli-Wochenende im Festsaal des Belgischen Parlaments in Brüssel an acht Persönlichkeiten und Initiativen der Michel-Vanderborght-Preis der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten verliehen. Mit diesem Preis, der den Namen des belgischen Partisans und letzten Präsidenten der FIR trägt, sollen diejenigen ausgezeichnet werden, die sich im Sinne der Ideale des antifaschistischen Widerstandes für die Bewahrung der historischen Erinnerung, für die sozialen und politischen Interessen der Überlebenden und für die Fortsetzung des antifaschistischen Vermächtnisses durch besonderes Engagement gegen alte und neue Nazis ausgezeichnet haben.
Zur Eröffnung der Zeremonie sprach André Flahaut, Präsident des belgischen Parlaments. Er würdigte die Verdienste von Michel Vanderborght und betonte, wie wichtig heute der gemeinsame demokratische und antifaschistische Widerstand gegen extreme Rechte und rechtspopulistische Bewegungen in verschiedenen Ländern Europas sei. Er betonte, die Erinnerung an den Widerstand sei nicht allein eine historische Aufgabe, sondern eine Verantwortung für die zukünftigen Generationen, um die Ideale der Demokratie, der Freiheit und des Humanismus zu bewahren.
Nach einer kurzen Ansprache des Präsidenten der FIR Vilmos Hanti, der noch einmal die Intention des Preises erläuterte, wurden die Auszeichnungen an die Geehrten übergeben. Es waren ein belgisches staatliches Institut, das sich besonders um die Geschichtsvermittlung verdient gemacht hat, ein bulgarischer Historiker, der sich seit vielen Jahren gegen den politischen Mainstream die Bewahrung der Erinnerung an den Widerstand zur Aufgabe gemacht hat, eine deutsche Initiative, die finanzielle und moralische Unterstützung für ehemalige Zwangsarbeiter organisiert, ein griechischer Maler, dessen Werke die Erfahrungen des antifaschistischen Kampfes zum Ausdruck bringen, ein israelischer Partisan, der sich insbesondere für die Erinnerung an die jüdischen Kämpfer einsetzt, ein antifaschistisch engagierter Journalist aus Italien und – als politische Besonderheit – die Vertreter des 13. Stadtbezirks von Budapest, die sich dem rechten Mainstream von FIDESZ und JOBBIK in Ungarn engagiert entgegenstellen. In seiner Dankesrede betonte der Bürgermeister dieses Distrikts, wie wichtig für seine aktuelle politische Arbeit diese Anerkennung der FIR sei.
Mit dem Michel-Vanderborght-Preis der FIR wurde diesen Initiativen und Engagierten Dank und Anerkennung der internationalen antifaschistischen Bewegung ausgesprochen. In welcher Tradition die Organisation und die von ihr Ausgezeichneten stehen, dokumentierten das Institut des Vétérans und die FIR, als sie im Rahmen der Veranstaltung einige Ausstellungstafeln der ersten umfassenden Ausstellung über den antifaschistischen Widerstandskampf in Europa, die wenig später in den Räumen des Europaparlament der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, den Gästen präsentieren konnten.
75 ans Brigades Internationales en Espagne
1. Januar 2012
We wish all comrades, friends and combatants a good and peaceful New Year 2012.
Nous souhaitons à tous les camarades, amis et alliés une bonne et paisible nouvelle année 2012.
Wir wünschen allen Kameradinnen und Kameraden, Freunden und Mitstreitern ein gutes und friedliches Jahr 2012.
Vilmos Hanti (President)
Dr. Ulrich Schneider (General secretary)
75 Jahre Internationale Brigaden in Spanien
1. Januar 2012
We wish all comrades, friends and combatants a good and peaceful New Year 2012.
Nous souhaitons à tous les camarades, amis et alliés une bonne et paisible nouvelle année 2012.
Wir wünschen allen Kameradinnen und Kameraden, Freunden und Mitstreitern ein gutes und friedliches Jahr 2012.
Vilmos Hanti (President)
Dr. Ulrich Schneider (General secretary)
Einladung zur Präsentation:
17. März 2011
„Landkarte der Lager und anderer Nazi-Haftstätten“
In Kooperation mit dem Institut des Vétérans – Institut National des Invalides de Guerre, Anciens Combattants et Victimes de Guerre, Bruxelles, laden wir herzlich zur Vorstellung einer bislang einmaligen Publikation, die gemeinsam vom Institut des Vétérans (Brüssel) und der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR, Berlin) herausgegeben wird, ein, der „Landkarte der Lager und anderer Nazi-Haftstätten“.
In mehrjähriger Forschungsarbeit und mit Unterstützung des belgischen Nationalen Geographischen Instituts entstand eine Landkarte von Belgien bis zur belorussischen Grenze, von Dänemark bis nach Österreich, auf der weit über 2000 Lager und faschistische Haftorte verortet sind.
Hierin sind verzeichnet die Konzentrations- und Vernichtungslager mit ihren Außenlagern, die Lager für Kriegsgefangene (Stalags und Oflags), die Einrichtungen der rassistischen Deportationen, Euthanasie-Mordstätten, Arbeitserziehungslager sowie große Einrichtungen der Zwangsarbeit in Deutschland. Eine solch umfangreiche Auflistung existierte bislang nicht.
Diese Karte soll den Medien und einem interessierten Publikum vorgestellt werden:
am Freitag, den 01. April 2011
17.00 – 18.30 Uhr
in den Räumen der Rosa-Luxemburg-Stiftung,
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
– Eintritt frei –
In der Veranstaltung werden Vertreter des Institut des Vétérans und der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) das Projekt vorstellen und die wissenschaftliche und pädagogische Bedeutung dieser Veröffentlichung erläutern.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ulrich Schneider,
Generalsekretär der FIR
Nachruf Michel Vanderborght
12. September 2010
(1925 – 2010)
Mit tiefer Trauer müssen wir den Tod des Präsidenten der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten, Michel Vanderborght, vermelden. Am 12. September 2010 verstarb er im Alter von 85 Jahren.
Schon als Jugendlicher schloss er sich dem Widerstand an und kämpfte aktiv in der Partisanen-Armee in der Region Leuven (Louvain). Die Partisanenarmee leistete einen wichtigen Beitrag zur Befreiung des Landes von der faschistischen Okkupation.
Nach der Befreiung Belgiens wurde Michel Vanderborght aktiv in der kommunistischen Jugendorganisation Belgiens und war der belgische Vertreter im Weltbund demokratischer Jugend (WBDJ). Seit 1947 nahm er an allen „Weltfestspielen der Jugend und Studenten“ als Delegierter und später als Gast teil.
In den 50er und 60er Jahren arbeitete er für die Kommunistische Partei Belgiens und unterstützte die antikoloniale demokratische MNC (Mouvement National Congolais) von Patrice Lumumba. Im Rahmen dieser internationalen Kontakte kam er auch mit Fidel Castro und anderen Repräsentanten der antikolonialen Befreiungsbewegungen zusammen.
1960 organisierte er in Belgien den ersten Marsch gegen Atomraketen zum Stationierungsort amerikanischer Atomwaffen. Seit dieser Zeit war Michel Vanderborght aktiv in der belgischen Friedensbewegung. Er war Vorsitzender der Gruppe „Vrede“ und Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift. Überregional und in seinem Umfeld organisierte er verschiedene Friedensaktionen.
Seit Jahrzehnten arbeitete er im Rahmen der Front l’Indépendance (F.I.) für die Erinnerung an den antifaschistischen Kampf und die Bewahrung des historischen Gedächtnisses an die Okkupation Belgiens. Im Rahmen der antifaschistischen Erinnerungsarbeit trug er viele Jahre die Verantwortung für das „Widerstandsmuseum“ in Brüssel und arbeitet im Aufsichtsrat des „Institut des Vétérans“.
Am dem 13. Kongress der FIR in Berlin 2004 wurde er zum Präsidenten der Organisation gewählt. Trotz seines hohen Alters und gesundheitlicher Probleme füllte er diese Aufgabe mit großem Engagement und Ideenreichtum aus. Auf seine Initiative gingen die Konferenz der FIR in den Räumen des Europäischen Parlaments und die Vorbereitung und Umsetzung des großartigen Internationalen Jugendtreffens 2008 in Buchenwald zurück. Er regte weitere Projekte an, die die Lebendigkeit der Organisation und ihre Verbundenheit mit den heutigen Generationen bewiesen. Für seine politische und historische Arbeit erhielt er zahlreiche belgische und internationale Auszeichnungen.
Wir verlieren mit ihm einen Präsidenten, der sich mit hoher persönlicher Autorität und großem Engagement für die gemeinsame Sache aller antifaschistischen und Veteranenorganisationen einsetzte. Er verband eine klare politische Überzeugung mit der Fähigkeit, Brücken zu allen demokratischen Kräften zu bauen. Wir verdanken ihm viel und werden ihn sehr vermissen.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau und langjährigen Kampfgenossin Marie-Louise und seiner Familie. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.