Gemeinsamer Friedensappell der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) und des Weltveteranenverbandes (WVF)

4. November 2022

WVF und FIR, beide als „Botschafter des Friedens“ der Vereinten Nationen ausgezeichnet, erheben in der Tradition der Veteranen des Zweiten Weltkriegs und der Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, verbunden mit relevanten Kräften der Zivilgesellschaft in vielen Ländern Europas, in der aktuellen Situation ihre Stimme, für die Beendigung des Krieges in der Ukraine.
Wir rufen beide Seiten und alle verbündeten Kräfte zu einem sofortigen Waffenstillstand und zur Aufnahme von internationalen Verhandlungen auf. Waffen werden niemals Frieden bringen, Diplomatie und Verhandlungen sind der einzige Weg. Dies ist vor allem notwendig, um das Leben der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten zu retten.
Darin sehen wir uns auch mit Papst Franziskus einig, der eindringlich vor der Gefahr eines Atomkriegs gewarnt hat, der nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch für alle europäischen Länder und definitiv für die gesamte Menschheit katastrophale Folgen haben wird.


Dan Viggo Bergtun (Präsident WVF) , Vilmos Hanti (Präsident FIR)

Internationale Antifaschistische Konferenz der FIR in Belgrad

28. Oktober 2022

Am 24. und 25. Oktober 2022 fand mit Unterstützung der serbischen Veteranenorganisation SUBNOR in Belgrad die Internationale Antifaschistische Konferenz der FIR statt. Delegierte von Veteranen und antifaschistischen Verbänden aus mehr als 20 Ländern diskutierten über die Gefahr der Rechtsentwicklung im heutigen Europa. Die Konferenz wurde von den Medien intensiv wahrgenommen. Die wichtigsten TV-Nachrichten berichteten am Montagabend in einem dreiminütigen Bericht. Mehrere Vertreter der serbischen Regierung nahmen an der Konferenz teil. Die Leiterin des Präsidialamtes und der neu gewählte Außenminister sprachen bei der Eröffnung der Veranstaltung. Es war auch eine Ehre, dass der Präsident des Weltveteranenverbandes (FMAC) an dieser Veranstaltung teilnahm. Mehr als 30 Beiträge, darunter eine Videobotschaft des russischen Veteranenverbandes, wurden präsentiert. Die Schlussbotschaft fasst die wichtigsten Themen der Konferenz zusammen:

Teilnehmende der FIR Konferenz, darunter Veteranen des jugoslawischen Befreiungskampfes, serbische Regierungsvertreter, die Präsidenten von SUBNOR, WVF und FIR, Foto: Tanjug Presse Agentur

Die Gefahr der Rechtsentwicklung im heutigen Europa wurde in den letzten Wochen nicht nur durch die Ergebnisse der Wahlkämpfe in Schweden und Italien bestätigt. Wir erleben zum ersten Mal seit Jahrzehnten, dass die Ministerpräsidentin eines wichtigen europäischen Landes ihre faschistische Herkunft nie verleugnet hat. Das stärkt die rechten Tendenzen, mit denen wir in anderen Staaten wie Ungarn, Polen und mehreren baltischen Republiken zu kämpfen haben. Nicht nur in den Regierungen, sondern auch auf regionaler Ebene beeinflussen rechte Tendenzen die Politik in Europa, wie wir in Belgien, Spanien und auch in Deutschland sehen können. Auf diese Weise beeinflussen sie auch die politischen Debatten und Entscheidungen im Europäischen Parlament.

Diese Kräfte stehen für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Hassreden, antidemokratische Tendenzen und soziale Spaltung, Verweigerung des Rechts auf Vielfalt, reale faschistische Gewalt gegen Flüchtlinge und Ausländer, Zerstörung von Treffpunkten demokratischer Organisationen u.a. Außerdem müssen wir registrieren, dass Gedenkstätten sowie Synagogen und Moscheen geschändet werden.

Das Erstarken der rechten Kräfte hängt auch mit dem Krieg in der Ukraine zusammen. Obwohl rechte Gruppen manchmal zum „Frieden“ aufrufen, sehen sie sich als Profiteure dieses Krieges. Sie erwarten als Folge der sozialen Probleme für die Menschen und die Proteste dagegen einen Zusammenbruch des demokratischen Systems in europäischen Ländern. 

Die FIR unterstreicht ihre Position, die wir schon zu Beginn des Krieges in der Ukraine deutlich gemacht haben: Dieser Krieg kann nicht im Namen des Antifaschismus legitimiert werden. Die FIR fordert einen sofortigen Waffenstillstand und die Aufnahme von internationalen Verhandlungen. Waffen werden niemals Frieden bringen, Diplomatie und Verhandlungen sind der einzige Weg. Dies ist vor allem notwendig, um das Leben der Zivilbevölkerung zu retten.

Die zweite Seite der Medaille sind problematische Tendenzen des Geschichtsrevisionismus, die Zerstörung von Gedenkstätten und Mahnmalen selber, wie wir sie in mehreren europäischen Ländern erleben. Während Neofaschisten Gedenkbäume für Häftlinge des KZ Buchenwald zerstören, werden in anderen Ländern die zentralen Gedenkstätten für die sowjetischen Befreier von staatlichen Behörden demoliert. Dies geht einher mit geschichtsrevisionistischen Tendenzen in Schulen und öffentlichen Einrichtungen. Mehr denn je erheben wir unsere Stimme, um gegen diese Entwicklung zu protestieren, und engagieren uns für die Stärkung des Antifaschismus in der Zivilgesellschaft, um das Erbe der Widerstandskämpfer, der Überlebenden und Befreier zu bewahren. Dies muss eine Aufgabe der Erziehung der jungen Generationen sein.

Die Internationale Antifaschistische Konferenz ruft alle Demokraten dazu auf, sich des Rechtspopulismus, der rechtsextremen „Versprechungen“ und der realen Bedrohungen für unser Leben bewusst zu sein. Wir weisen auf diese Gefahr hin und laden die Zivilgesellschaft, die Organisationen der Veteranen, die heutigen Antifaschisten, die Gewerkschaften, die Menschenrechtsorganisationen, die Jugendbewegungen und -initiativen und auch die Konservativen ein, zusammen zu kommen. Bildet Netzwerke und Bewegungen, die offen sind für alle Menschen, die bereit sind, die Demokratie, die Freiheit sowie politische und soziale Rechte aller Menschen in dem jeweiligen Land zu verteidigen.

Wir müssen uns entschieden der extrem rechten Gefahr entgegenstellen.

„Antifaschismus heute und die Gefahr rechte Politik in Europa“

19. Oktober 2022

Internationale antifaschistische Konferenz von FIR und SUBNOR im Oktober 2022

Unter diesem Motto organisiert die FIR am 24. Oktober 2022 eine internationale antifaschistische Konferenz in Belgrad. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Jahrestages des Aufstandes in Jugoslawien vor 80 Jahren und zum Gedenken der Befreiung von Belgrad statt.

Gemeinsam mit den Mitgliedsverbänden der FIR und gesellschaftlichen Partnern aus den internationalen antifaschistischen Netzwerken wollen wir eine politische Bestandsaufnahme der Gefahren der extrem rechten Politik in Europa knapp zwei Jahre vor der nächsten Europawahl versuchen. Betrachtet werden sollen die Politik von rechten Parteien an der Macht, wie in Ungarn und Polen, sowie die Wahlergebnisse für extrem rechte und rechtspopulistische Parteien in Frankreich, Spanien und Italien. Diese Resultate sind nicht nur politische Stimmungsbilder, sondern auch dramatische Warnzeichen für den Einfluss auf politische Entscheidungen nicht allein auf nationaler Ebene, sondern für ganz Europa. Wir wollen aber auch Beispiele kennen lernen, die zeigen, diese Tendenz ist aufhaltbar, z.B. die Ergebnisse der Wahlen in Slowenien.

Rechte Politik drückt sich nicht nur in Wahlergebnisse aus, sondern führt auf den unterschiedlichen Ebenen zu einer Verschärfung innenpolitischer und außenpolitischer Spannungen. Insbesondere die Zunahme von nationalistischen Konflikten ist in verschiedenen Teilen Europas Ausdruck zunehmender politischer Instabilität, und das gilt natürlich nicht allein für den Krieg in der Ukraine. 

Wir erwarten Gäste und Delegierte aus allen Mitgliedsverbänden der FIR und aus internationalen Netzwerken, mit denen wir in der antifaschistischen Arbeit verbunden sind. In dieser gemeinsamen Beratung erhoffen wir uns Antworten zu „Antifaschismus heute und die Gefahr der rechten Politik in Europa“.

FIR überreicht Gedenkorte Dokumentation an Thüringens Ministerpräsidenten Ramelow

2. September 2022

Die Übergabe gemeinsam mit Thüringer Antifaschisten, Foto Thüringische Staatskanzlei

Ende August hatte der Generalsekretär der FIR, Dr. Ulrich Schneider, einen offiziellen Termin in der Thüringischen Staatskanzlei zur Präsentation der Gedenkorte-Dokumentation und einem Gedankenaustausch zur Erinnerungspolitik mit Bodo Ramelow, dem Thüringer Ministerpräsidenten und aktuellen Präsidenten des Deutschen Bundesrates.

Gemeinsam mit zwei Vertreterinnen der Thüringischen VVN-BdA, die seit vielen Jahren eine aktive Erinnerungspolitik an den verschiedenen Gedenkorten betreiben, wurden gemeinsame Vorschläge für die Einbindung der Gedenkorte in das zivilgesellschaftliche Gedenken diskutiert.

Es war aus der Sicht aller Beteiligten ein konstruktiver Dialog, der zeigte, dass die FIR und ihre Mitgliedverbände als relevante Gesprächspartner in der Erinnerungspolitik und für heutige Fragen der antifaschistischen Perspektive wahrgenommen werden.

Protest gegen die Zerstörung eines sowjetischen Gedenkortes in Riga, Lettland

24. August 2022

Mit Entsetzen und Empörung hat die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) am Dienstag erfahren müssen, dass die staatlichen Einrichtungen Lettlands tatsächlich mit der Zerstörung des sowjetischen „Denkmals für die Befreier von Sowjet-Lettland und Riga von den deutsch-faschistischen Invasoren“ begonnen haben. Das Monument wurde 1985 zum 40. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland errichtet.

Es ist ein barbarischer Akt der Unkultur, gleichbedeutend mit den Bilderstürmereien der Inquisition, wenn die Regierung eines Landes der Europäischen Union – statt sich um die Bewahrung der historischen Erinnerung zu bemühen, die Gedenk- und Erinnerungszeichen für die Befreiung vom Nazifaschismus mutwillig zerstören.

Es ist Ausdruck einer nicht akzeptablen Geschichtsvergessenheit, wenn auf der einen Seite jährlich am lettischen Nationalfeiertag die Kollaborateure der deutschen SS als „Kämpfer für die Freiheit Lettlands“ durch Riga marschieren dürfen, die Befreier von der NS-Barbarei jedoch nicht mehr durch ein Denkmal geehrt werden sollen.

Wir erwarten von der Regierung der Republik Lettlands, dass sie diesen Akt der Barbarei sofort einstellen lässt und das Mahnmal wiederherstellt. Wir erwarten von der Europäischen Union und ihren Repräsentanten, dass sie ihrer Verantwortung für eine antifaschistische europäische Erinnerung gerecht werden und solche Barbarei unterbinden. 

Die FIR ist bestürzt über die Haltung der deutschen Außenministerin Baerbock zur Reparationsfrage

29. Juli 2022

Wer erwartet hatte, dass die neue deutsche Bundesregierung in der Frage der Anerkennung der griechischen Reparationsforderungen als Kompensation deutscher Kriegsverbrechen und des Raubes griechischer Geldvermögen während der Zeit der Besatzung eine realistischere Haltung als die Vorgängerregierungen an den Tag legen würde, wurde beim Besuch der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock schwer enttäuscht.

Zwar besuchte die deutsche Außenministerin wie schon 2018 Frank-Walter Steinmeier jene Haftstätte bei Athen, in der mehrere Tausend Griechen inhaftiert und gefolgter wurden, sie legte auch Blumen am Athener Holocaustdenkmal nieder, anschließend verkündete sie in einem Zeitungsinterview, es sei ihr eine „Herzensangelegenheit“, an die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten zu erinnern.

Doch allein mit solch symbolischen Gesten und hübschen Worten wollte sie die griechischen Opfer, ihre Angehörigen und die griechische Regierung, die selbstverständlich auf den Reparationszahlungen besteht, abspeisen. Sie machte klar, dass sie und die deutsche Bundesregierung nicht einmal zu Gesprächen in dieser Angelegenheit bereit seien.

Die FIR ist bestürzt über dieses bigotte Auftreten der deutschen Außenministerin. Es darf nicht sein, dass man öffentlich medienwirksame „Gedenkrituale“ absolviert, jedoch die notwendigen politischen Konsequenzen verweigert. Die FIR und ihre Mitgliedsverbände unterstützen weiterhin das politische Anliegen der griechischen Überlebenden-Verbände auf eine angemessene Kompensation und Restitution des geraubten griechischen Eigentums.

Der 8./9. Mai 1945 bleibt Tag der Befreiung/ Tag des Sieges

5. Mai 2022

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In Zeiten militärischer Konfrontation ist die Erinnerung an den 8./9.Mai 1945, den Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg in Europa, komplizierter.

Die Losung „Befreiung vom Faschismus“ war 1945 für alle klar. Auch heute warnen wir deutlich vor dem Einfluss neofaschistischer Kräfte in vielen Ländern Europas. Gleichzeitig sagen wir eindeutig, der Angriff auf die Ukraine vom Februar 2022 war kein Schritt zur „Entnazifizierung“, der das russische Vorgehen rechtfertigen könnte.

Die Losung „Befreiung vom Krieg“ war 1945 Realität für alle Menschen in Europa – selbst für die deutschen Täter, die keine Angst mehr vor Luftangriffen haben mussten. Heute jedoch leben wieder viele tausend Zivilisten in der Furcht vor Krieg und Zerstörung. Und Europa steht mit Blick auf die militärische Eskalation vor der realen Gefahr, dass sich der regionale Stellvertreterkrieg zu einem neuen Weltkrieg entwickelt, bei dem selbst die Atommächte als Kriegsparteien beteiligt sind.

Daher lautet unsere Botschaft an diesem Tag:

Beendigung aller Kampfhandlungen sofort! Abzug der ausländischen Truppen aus der Ukraine! Krieg ist keine Lösung! Rückkehr zur Diplomatie und Verhandlungen!

Wer aber meint, mit Blick auf den Krieg die Erinnerung an den Tag der Befreiung/ den Tag des Sieges verdrängen zu können, dem widersprechen wir in aller Klarheit.

Dieses Datum markiert für uns und alle Mitgliedsverbände der FIR auch weiterhin den Sieg der Völker über das menschenverachtende Regime des Hitler-Faschismus,

  • das politische Gegner und Andersdenkende ausgrenzte, verfolgte und inhaftiert,
  • das Menschen allein aus einer konstruierten Rassezugehörigkeit als Juden, als Sinti und Roma, deren Ausrottung vorbereitet wurde, als Slawen, deren Versklavung vorgesehen war, millionenfach ermordete,
  • das Europa und selbst Länder und Völker in anderen Teilen der Welt mit Krieg, Okkupation und Vernichtung überzog, mit dem Ziel der imperialen Hegemonie und der Zerschlagung der Sowjetunion.

Anlässlich dieses Tages gedenken und erinnern wir an die Millionen Opfer der faschistischen Herrschaft in den Konzentrations- und Vernichtungslagern und als Folgen des faschistischen Expansionismus unter den Soldaten und den Zivilisten. Gerade heute betonen wir, dass unter den ca. 55 Millionen Opfern des 2. Weltkriegs 27 Millionen Sowjetbürger waren.

Wir danken allen Kräften der Anti-Hitler-Koalition, insbesondere den Angehörigen der alliierten Streitkräfte, die diese Bedrohung auch militärisch zerschlugen. Die Hauptlast trug die sowjetische Armee. Die alliierten Armeen befreiten mit der Unterstützung und dem direkten Einsatz der Partisanen die verschiedenen besetzten Länder und des damaligen Deutschen Reiches. Es war die Rote Armee, die am 27. Januar das Vernichtungslager Auschwitz befreite. Das werden wir niemals vergessen!

Wir danken den Partisanen und dem Widerstand in allen vom Faschismus okkupierten Ländern, bei denen die Kommunisten in den ersten Reihen standen, die ihr Leben einsetzten für die Freiheit ihrer Heimat. Zu ihnen gehörten auch deutsche Antifaschisten, die konspirativ im faschistischen Deutschland oder vom Exil aus in den Reihen der Partisanen und der alliierten Streitkräften für die Befreiung ihres eigenen Landes kämpften.

Wir danken allen Frauen und Männern, die – unter Einsatz ihrer Freiheit, Gesundheit und ihres Lebens – diesen Sieg ermöglicht haben.

Daher widersprechen wir in aller Deutlichkeit politischen Bestrebungen der Geschichtsrevision durch die Schändung oder gar Beseitigung von Mahnmalen für die Befreiung und die Befreier, wie wir sie in den vergangenen Wochen in verschiedenen europäischen Ländern erleben mussten. Besonders schmachvoll sind die mehrfachen Schändungen der Gedenkstätte im Treptower Park (Berlin), die allen Soldaten der sowjetischen Streitkräfte, ob aus Belarus, Georgien, Kasachstan, Russland oder der Ukraine gewidmet ist. Wer dieses Mahnmal schändet, der beleidigt alle Kämpfer für die Befreiung. Und wir widersprechen genauso klar, allen nationalistischen Ansätzen, Kollaborateure der faschistischen Okkupanten als „Freiheitskämpfer“ zu ehren.  

Für die FIR und ihre Mitgliedsverbände bleibt das Vermächtnis der Überlebenden, das sie im „Schwur von Buchenwald“ und anderen Erklärungen nach der Befreiung formuliert haben: „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln, Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit“, nicht nur ein historisches Dokument, sondern eine dauerhafte politische Verpflichtung für heute und morgen.

Im Gedenken an den 8./9. Mai 1945 richtet die FIR einen dringenden Appell an alle europäischen Länder: Angesichts der aktuellen, sehr ernsten internationalen Krise ist die Wiederaufnahme von Verhandlungen und die Initiierung von Vereinbarungen für ein neues kollektives Sicherheitssystem (Helsinki 2), erforderlich, um die Herausforderungen der Umwelt und der nachhaltigen Entwicklung, von denen wir alle abhängig sind, zu bewältigen.

Schweigeminute für den Frieden!

23. März 2022

Der erhebende und bewegende Moment des Radnóti Miklos Awards. Die ehemaligen und diesjährigen Preisträger, alle Gäste der Zeremonie im Kulturhaus erhoben sich für eine Schweigeminute für den Frieden, für das sofortige Ende des Krieges in der Ukraine. Man erinnerte sich schweigend an die Opfer des Krieges, die getöteten Menschen, die durch die Kämpfe obdachlos Gewordenen.

Erste Reihe im Bild: der katholische Bischof Beer Miklós, die Schauspielerin Julia Zsolnai, der Schauspieler Róbert Garai, Pfarrer Gábor Iványi, Péter Kunos, Geschäftsführer von MAZSIHISZ, der Regisseur Róber Alföldi, Vilmos Hanti, Präsident von MEASZ und FIR, und die Schauspieler Balázs Galkó und Pisti Komáromi.

Militärische Logik löst keine Probleme – Militäraktionen müssen sofort eingestellt werden!

24. Februar 2022

Die FIR ist ein „Botschafter des Friedens“. Wir stehen für Frieden ohne Krieg! Daher verurteilt die FIR die russische Militäraktion auf dem Territorium der Ukraine. Wie in unserem letzten Newsletter hervorgehoben, sehen wir in einer militärischen Eskalation keine Lösung für die Auseinandersetzungen zwischen der russischen Föderation und der Ukraine im Zusammenhang mit dem Donbass-Konflikt.

Selbst wenn sich militärische Handlungen auf Schläge gegen die militärische Infrastruktur beschränken, können wir als Internationale Dachorganisation ein solches Vorgehen nicht billigen.

Wir treten weiterhin dafür ein, dass dieses militärische Vorgehen sofort gestoppt wird. Eine Lösung kann und darf es nur auf dem Verhandlungswege geben unter Einbeziehung der OSZE Strukturen geben.

Diese Situation unterstreicht noch einmal in aller Dramatik:

Wer eine Deeskalation der Lage will, muss zurückkehren zu vertrauensbildenden Maßnahmen (wie z.B. dem open sky-Abkommen), den Prinzipien der NATO-Russland-Grundakte von 1997 und zu echten Rüstungsbegrenzungs- und Abrüstungsverträgen, die durch die USA einseitig gekündigt worden sind.

Nicht Militärschläge gegen die Ukraine oder andererseits Aufrüstung der Ukraine, sondern Diplomatie, eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur und der erkennbare Wille zur Abrüstung sind in dieser Situation nötig.

Die FIR und ihre Mitgliedsverbände haben schon vor mehreren Jahren die Forderung nach einer neuen Entspannungspolitik erhoben. Dies ist aktueller denn je. Dafür müssen sich die Friedenskräfte in allen europäischen Ländern öffentlich einsetzen.

Gegen Kriegsgefahr – für eine neue europäische Sicherheitsarchitektur

23. Februar 2022

In dem neuen FIR Newsletter hat die Organisation folgende praktische Vorschläge zur Lösung der politischen Krise unterbreitet:

Aus der Sicht der FIR gibt es jedoch eine Lösung für dieses Problem, an dem alle Seiten aktiv mitarbeiten können:

Eine propagandistische Deeskalation und Vorbereitung einer europäischen Sicherheitskonferenz im OSZE-Format, in der vertragliche Vereinbarungen abgeschlossen werden, die den Sicherheitsinteressen aller Staaten in Europa entsprechen.

Wer keine russischen Mittelstreckenraketen in Kaliningrad will, muss auch vertraglich zusagen, keine an anderer Stelle nahe der russischen Grenze zu positionieren.

Wer will, dass russische Truppen nahe der eigenen Grenzen abgezogen werden, der darf keine NATO – Truppen an seiner eigenen Grenze vorsehen.

Wer keine politisch-militärische Eskalation in Europa will, der muss verhindern, dass die NATO sich – entgegen aller politischen Absprachen – weiter nach Osten ausdehnt.

Wer eine Deeskalation der Lage will, muss zurückkehren zu vertrauensbildenden Maßnahmen (wie z.B. dem open sky-Abkommen), den Prinzipien der NATO-Russland-Grundakte von 1997 und zu echten Rüstungsbegrenzungs- und Abrüstungsverträgen, die durch die USA einseitig gekündigt worden sind.

Nicht gefährliche Drohgebärden und Aufrüstung der Ukraine, sondern Diplomatie, eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur und der erkennbare Wille zur Abrüstung sind in dieser Situation nötig.

Die FIR und ihre Mitgliedsverbände haben schon vor mehreren Jahren die Forderung nach einer neuen Entspannungspolitik erhoben. Dies ist aktueller denn je. Dafür müssen sich die Friedenskräfte in allen europäischen Ländern öffentlich einsetzen.

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