FIR in Sorge über europäische Entwicklung

25. Oktober 2017

Mit großer Sorge verfolgt die FIR die aktuelle Entwicklung in Mitteleuropa. Verschiedene Entwicklungen machen deutlich, dass dieses Europa sich in eine reaktionäre politische Richtung weiterentwickelt. In der Bundesrepublik Deutschland erreichte die extrem rechte „Alternative für Deutschland“ (AfD) über 12% der Wählerstimmen und zieht mit etwa 90 Abgeordneten in den Deutschen Bundestag. In Österreich hatten die Parlamentswahlen das Ergebnis, dass die konservative ÖVP eine Koalition mit der rechtspopulistischen FPÖ eingehen will. Deren gemeinsamer Nenner ist die Ablehnung der Aufnahme weiterer Flüchtlinge in Mitteleuropa. Verantwortlich dafür soll –auch nach dem Willen der ÖVP – Heinz-Christian Strache von der FPÖ sein. In der Tschechischen Republik haben der Rechtspopulist Andreij Babis (ANO) und der offen rechte Politiker Tomio Okamura (SPD) die Mehrheit der Mandate errungen. Ihr Credo lautet: Wir wollen keine weiteren Flüchtlinge in Europa aufnehmen. Okamura fantasiert sogar davon, die Islamisierung der Tschechischen Republik aufhalten zu müssen. Am ungarischen Nationalfeiertag schockiert Premierminister Viktor Orban (FIDESZ) die Welt mit seiner Erklärung von einer „migrantenfreien Zone“ in Ost-Mitteleuropa. Und die polnische Regierung betont ihre Haltung, keine Flüchtlinge im Rahmen der europäischen Solidarität aufnehmen zu wollen.

Diese Beispiele zeigen dass in Europa diejenigen politischen Kräfte an politischem Einfluss gewinnen, die mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus politische Stimmung gegen Migranten und Hilfsbedürftige machen.

Wir, die Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer können und werden uns nicht mit solchen rassistischen und fremdenfeindlichen Tendenzen abfinden. Wir erinnern daran, dass in der Zeit der faschistischen Bedrohung viele tausend Verfolgte nur deshalb überleben konnten, da sie in anderen Ländern Aufnahme und Asyl fanden. Bis heute hält die Völkergemeinschaft es denjenigen Staaten, wie z.B. der damals neutralen Schweiz, vor, wenn sie – im Wissen um die Bedrohungssituation – Verfolgten keine Einreise ermöglicht hat. Solche Kritik ist jedoch scheinheilig, wenn dieselben Staaten und Institutionen heute selbst eine Abschottung gegenüber Flüchtlingen betreiben.

Die FIR unterstricht ihre grundlegende Haltung: Wir wollen keine Festung Europa, die die zahllosen Toten im Mittelmeer billigend in Kauf nimmt. Europa muss offen bleiben für Menschen, die vor Krieg, politischer oder religiöser Verfolgung, Hunger und Ausbeutung fliehen.

Wir fordern daher von der Europäischen Union,

  1. eine Außenpolitik zu betreiben, die nicht dazu beiträgt, dass in den nordafrikanischen Staaten oder im Nahen Osten Krieg, Elend und andere Fluchtgründe zunehmen.
  2. diejenigen Menschen, die aus eben diesen Fluchtgründen nach Europa kommen, ohne Einschränkungen aufzunehmen.
  3. alle Staaten der Europäischen Union zu gleichen Teilen an der Unterbringung und sozialen Betreuung der Flüchtling zu beteiligen. Staaten, die sich ihrer Verantwortung entziehen, sind mit entsprechenden Sanktionen zu belegen.
  4. statt Rechtspopulismus Vorschub zu leisten, eine aktive Politik gegen den zunehmenden Rassismus und die Xenophobie zu betreiben. Europa kann nicht auf der Basis der Abschottung entstehen, sondern muss durch Offenheit und Toleranz geprägt sein.

50 Jahre „Blumen für Stukenbrock“ – Gedenken auf sowjetischem Soldatenfriedhof

3. September 2017

Am 2. September 2017 fand auf dem Gelände des größten sowjetischen Soldatenfriedhofes in Deutschland, in Stukenbrock, auf dem etwa 65.000 sowjetischen Soldaten, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und weitere Verfolgte des Naziregimes begraben liegen, die traditionelle Antikriegstagskundgebung statt. Als Hauptredner war in diesem Jahr Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär der FIR, eingeladen.

In seiner Rede lobte er die langjährige Kontinuität der geschichtspolitischen Erinnerungsarbeit und betonte:

„Im Interesse der Menschen in unserem Land und in Russland müssen wir uns gegen jede Verschärfung politischer und militärischer Spannungen wehren. In Erinnerung an die hier in Stukenbrock begrabenen Opfer der faschistischen Aggressionspolitik sollte unsere Parole lauten:

Entspannungspolitik statt Konfrontation!

Für eine neue Ostpolitik und eine neue Westpolitik, die die Außenpolitik unseres Landes und der EU nicht zu einem Befehlsempfänger der US-Politik degradieren lässt.

Das sind wir den sowjetischen Toten und ihren Angehörigen, aber auch unseren eigenen Bürgern gegenüber schuldig.“

Gedenken in Banska Bystrica

3. September 2017

Gemeinsam mit dem Präsidenten des slowakischen Mitgliedsverband SZPB und weiteren Mitgliedern nahm FIR-Präsident Vilmos Hanti Ende August 2017 an der Gedenkveranstaltung zum Slowakischen Nationalaufstand (SNP) in Banska Bystrica teil. Nach der Kranzniederlegung fand auf dem Marktplatz der Stadt eine Kundgebung gegen Neofaschismus und Rechtspopulismus statt.

Die FIR warnt dringend vor einer weiteren Eskalation der militärischen Spannungen in Asien und Lateinamerika seitens der US-Regierung.

21. August 2017

Mit großer Sorge verfolgt die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten die zunehmende Drohung mit militärischer Gewalt im Konflikt zwischen den USA und Nordkorea. Sichtbare Zeichen sind dafür nicht nur Waffentests, sondern die steigenden Zahlen von Militärmanövern in der Region um Korea. Wir missbilligen ausdrücklich die Manöver der USA, Südkoreas und Japans in diesem Gebiet ebenso wie die militärische Präsenz von mehr als 28.000 US-Soldaten im Süden der koreanischen Halbinsel. Die Aufstellung des US-Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea stellt eine weitere Eskalationsstufe in der Bedrohungsstrategie dar und zielt auf die Fähigkeit zum Erstschlag, die sich auch gegen die Sicherheit der VR China richtet.

Begründet wird dies mit dem nordkoreanischen „Nuklearprogramm“, das auch durch die Vereinten Nationen abgelehnt wird. Als Teil der Friedensbewegung tritt die FIR selbstverständlich ein für eine weltweite Abschaffung aller Nuklearwaffen. Dies setzt aber für alle beteiligten Staaten voraus, dass sie sich nicht durch die atomare Bedrohung durch andere Staaten selber zur Aufrüstung gedrängt sehen. Wir unterstützen und fordern daher die friedliche Beilegung der Streitigkeiten zwischen den USA und Nordkorea sowie die Ersetzung der Waffenstillstandsvereinbarung von 1953 durch ein umfassendes Friedensabkommen zwischen beiden Seiten.

Wir erinnern an die verheerenden Folgen der Atombombenabwürfe vor 72 Jahren auf Hiroshima und Nagasaki. Das verbietet jegliche Überlegungen einer nuklearen Erstschlag-Strategie, wie sie aktuell vom US-Präsidenten propagiert wird. Eine Eskalation in Worten und – wie es scheint – auch in Taten zur Durchsetzung der geopolitischen Hegemonie der USA im pazifischen Raum muss gestoppt werden. Offenbar scheint nur militärisches Handeln eine Option für die gegenwärtige US-Administration zu sein. So wurde ebenfalls der Regierung in Venezuela, die gegen innenpolitische Destabilisierung kämpft, mit militärischem Einsatz gedroht.

Wir fordern die politischen Mächte der Welt auf, ihren Einfluss auf alle Beteiligten gelten zu machen, dass auf jegliche militärische Drohung verzichtet wird und der Weg für diplomatische Lösungen gesucht wird. Dazu gehört auch eine Demilitarisierung und nukleare Abrüstung in der ostasiatischen Region sowie die unabhängige und friedliche Wiedervereinigung Koreas.

In wenigen Tagen jährt sich der 1. September, der Tag des faschistischen Überfalls auf Polen und damit der Beginn des zweiten Weltkrieges, der über 60 Millionen Menschen das Leben kostete. Die Völker zogen nach der militärischen Zerschlagung des deutschen Faschismus 1945 daraus die Lehre, die für uns bis heute Verpflichtung ist:

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

Lidice wird für immer ein Mahnmal bleiben!

3. Juni 2017

Vor 75 Jahren wurde der Ort durch Wehrmacht und SS zerstört Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten erinnert anlässlich des 75. Jahrestages an das Verbrechen der deutschen Besatzungstruppen gegen die tschechische Zivilbevölkerung. Vor 75 Jahren, am 10.Juni 1942 ermordeten deutsche Truppen in der Tschechoslowakei in dem 500-Einwohner-Dorf Lidice rund 20 Kilometer nordwestlich von Prag die gesamte männliche Bevölkerung, deportierten die Frauen in Konzentrationslager und töteten die meisten Kinder im KZ Chelmno. Zwei Wochen später ermordeten deutsche Truppen mehr als 30 Männer in Lezaky, rund hundert Kilometer östlich von Prag. Als Rechtfertigung für diese Massaker nannten die faschistischen Okkupanten den erfolgreichen Bombenanschlag auf Reinhard Heydrich, den Planungsbeauftragten für die „Endlösung“ der Judenfrage und höchsten NS-Funktionär im damaligen Böhmen und Mähren. In der Tat gelang es Ende Mai 1942 einer kleinen Gruppe in Großbritannien trainierter tschechoslowakischer Widerstandskämpfer direkt in Prag diesen Verantwortlichen für zahllose Verbrechen auch gegen die tschechoslowakische Bevölkerung zu töten. Aus Rache und als Einschüchterung wurden das Dorf Lidice vernichtet und die Männer von Lezarky erschossen. Doch dieser Terror konnte den illegalen Widerstandskampf in der CSR nicht unterdrücken. Tschechoslowakische Antifaschisten leisteten ihren Beitrag zur Befreiung ihres Landes vom Faschismus. Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) erinnert an diesem Tag an die Kämpferinnen und Kämpfer gegen den Faschismus, die trotz Terror und Verfolgung ihren Mut und Kampfeswillen bewahrt haben. Wir erinnern aber auch an die breite Solidarität der Antifaschisten weltweit, die dazu beitrugen, dass Lidice niemals vergessen werden konnte. Wir begrüßen, dass die tschechische Regierung diesen Gedenktag in würdiger Form organisiert. Als besondere Wertschätzung sehen wir die Entscheidung der slowakischen Regierung, einen der Attentäter posthum mit hohen Ehrungen auszuzeichnen. Das sind wichtige Signale gegen alle Versuche der Geschichtsfälschung: Nicht der antifaschistische Widerstand war verantwortlich für dieses Massaker, sondern die faschistische Okkupationspolitik. Keine Relativierung faschistischer Verbrechen und Rehabilitierung faschistischer Kollaborateure zulassen!

Grüße zum Tag der Befreiung/ Tag des Sieges 2017

7. Mai 2017

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten grüßt alle Teilnehmenden der Feierlichkeiten zum Tag des Sieges und der Gedenkaktionen „unsterbliches Regiment“.

Die 8./9. Mai 1945 ist und bleibt für Antifaschisten in allen Teilen der Welt der Tag der Befreiung und der Tag des Sieges über die faschistische Barbarei.

Alle, die mit uns gemeinsam diesen Tag mit Feiern und anderen Gedenkaktivitäten begehen, zeigen, dass ihnen die Erinnerung an die Opfer der faschistischen Barbarei und die Kämpfer gegen den Faschismus ein wichtiges Anliegen ist.

Die Teilnehmenden der Gedenkaktion „unsterbliches Regiment“ erinnern nicht nur in Russland, sondern in vielen Ländern der Welt dabei auch ganz persönlich an Familienangehörige, Freunde und Verwandte, die in den Reihen der Anti-Hitler-Koalition ihr Leben für die Freiheit ihrer Heimat und die militärische Zerschlagung der faschistischen Militärmaschinerie gaben.

Dieses Erinnern ist heute wichtiger denn je, erleben wir doch in verschiedenen europäischen Ländern, im Baltikum oder in der Ukraine, dass faschistische Kollaborateure zu „Freiheitskämpfern“ uminterpretiert werden. Gegen solche Formen von Geschichtsrevisionismus ist das öffentliche Gedenken und Erinnern an diejenigen Frauen und Männer unverzichtbar, die sich mit all ihrer Kraft, unter Einsatz ihrer Freiheit, ihrer Gesundheit und teilweise ihres Lebens der faschistischen Bedrohung widersetzt haben.

Ihnen an diesem Tag zu gedenken und zu danken verbindet sich für uns mit der Verpflichtung, das politische Vermächtnis der Überlebenden weiterzutragen, wie es im „Schwur von Buchenwald“ der ehemaligen Häftlinge des KZ Buchenwalds vom 19. April 1945 heißt: „die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln und die Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit“.

 

Vor 80 Jahren: Gernika – ein „Zivilisationsbruch“

17. April 2017

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten und ihre Mitgliedsverbände in über 25 Ländern Europas und Israel erinnern an den 80. Jahrestag der verbrecherischen Bombardierung der baskischen Stadt Gernikas am 26.April 1937 durch die deutsche Legion Condor.

Dieser Angriff auf eine unverteidigte Stadt ist als „Zivilisationsbruch“ in die Geschichte eingegangen. Es war ein Angriff einer fremden Macht gegen eine legale Regierung und richtete sich einzig gegen die Zivilbevölkerung. Der Angriff bedeutete auch die Vernichtung der „heiligen Stadt der Basken“, Symbol ihrer freiheitlich-demokratischen Traditionen und ihrer selbstbewussten Kultur. Das Ergebnis war verheerend: 80% aller Gebäude wurden zerstört, unter den etwa 6000 Einwohnern gab es laut baskischer Regierung 1654 Tote und 889 Verletzte. Für die Nazi-Luftwaffe und Hermann Göring war die Zerstörung Gernikas „ein voller Erfolg der Luftwaffe“. Spanien war damit ein Testfeld für den geplanten großen Krieg.

Picassos Bild „Guernica“ – gemalt für die Weltausstellung 1937 in Paris – verewigte das Verbrechen, das Entsetzen im Angesicht der Verheerungen des Krieges. Es ist die Bild gewordene Anklage seiner Opfer. „Guernica“ ist bis auf den heutigen Tag Symbol der Ablehnung des Krieges und seiner zerstörerischen Gewalt schlechthin.

Bis heute gibt es große Defizite in der historischen und politischen Aufarbeitung. Seit dem Ende der Franco-Herrschaft fordern Politiker und Antifaschisten vergeblich, dass das Picasso-Gemälde als symbolisches Zeichen der Anerkennung des Leids und der Wiedergutmachung an die Stadt übergeben wird. Vor zwanzig Jahren schrieb der damalige deutsche Bundespräsident Roman Herzog einen Brief der Entschuldigung und Versöhnung an die Opfer von Gernika und ihre Nachkommen. Es blieb jedoch bei dieser Geste. Das war jedoch mehr, als alle spanischen Regierungen bis heute gegenüber der baskischen Stadt bereit sind zuzugestehen.

Die Verweigerungshaltung, die der heutige postfranquistische Premier Mariano Rajoy (PP) zeigt, dass die spanische Gesellschaft die Franco-Diktatur nur beschränkt aufgearbeitet hat. Ehrungen des Regimes gehören ebenso zur Tagesordnung wie die Tatsache, dass die Urteile der Unrechtsjustiz fortbestehen. Dazu gehören auch das „ehrende Gedenken“ und die Renten, die Deutschland Jahrzehnte Mitgliedern der Legion Condor und Francos „Blauer Division“, die an der Seite der faschistischen Truppen gegen die Sowjetunion in den Krieg zog, zuteilwerden ließ.

80 Jahre nach der Bombardierung Gernikas sind diese Tat und die Verantwortung der deutschen „Legion Condor“ dafür vielfach vergessen. Die FIR und ihre Mitgliedsverbände – nicht nur in Spanien – treten dafür ein, dass diese Geschehnisse einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis der Völker behalten. Sie sind ein dauerhaftes mahnendes Symbol gegen alle völkerrechtswidrigen Kriegshandlungen.

FIR verurteilt Anschlag auf Metro in Petersburg

4. April 2017

Solidaritätsschreiben an den Russischen Veteranenverband

Mit Abscheu erfuhren wir von dem feigen Terroranschlag in der Metro von Petersburg. An mindestens zwei Stationen haben Verbrecher Bomben gelegt, die nur ein Ziel hatten, unschuldige Menschen zu töten und viele andere zu verletzen. Dieser Anschlag erinnert an die Bombenanschläge von Madrid, London und Moskau. Dies sind keine politischen Aktionen – es sind nur terroristische Verbrechen.

Die FIR und ihre Mitgliedsorganisationen drücken ihr Mitgefühl mit allen Opfern und deren Familien aus und betonen, dass sie an der Seite aller russischen Menschen stehen, die für eine friedliche und sichere Gesellschaft und gegen menschenverachtenden Terror eintreten.

Letter of Solidarity to the Russian Veterans Union

With disgust we heard and saw the pictures of the cowardly terrorist attack in the Petersburg metro. At at least three stations, criminals have put bombs that have only one goal to kill many innocent people and hurt many others. This attack is reminiscent of the bombings of Madrid, London and Moscow metro-lines. These are not political actions – they are just terrorist crimes.

The FIR and its member federations express their compassion for all victims and their families and emphasize that they stand alongside all the Russian people who advocate a peaceful and secure society and against inhuman terror.

 

 

Von Budapest bis Lissabon – Internationale Proteste gegen SS-Veteranen-Treffen in Riga

15. März 2017

Bericht von Thomas Willms Am 15. März demonstrierten vor den lettischen Botschaften in Berlin, Budapest, Rom, Athen und Brüssel Mitglieder und Freunde der Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) gegen die Ehrung von Angehörigen der Waffen-SS in der lettischen Hauptstadt Riga und die Unterdrückung antifaschistischer Proteste in Lettland. Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär der FIR, hatte bereits vorab gegenüber der lettischen Botschafterin in Deutschland, Frau Elita Kuzma, schärfsten Protest erhoben. In seinem Schreiben heißt es u.a.: „Seit über 25 Jahren veranstalten ehemalige SS-Kollaborateure, Angehörige und politische Anhänger einen Marsch und eine Kundgebung am Freiheitsdenkmal zu Ehren der lettischen Einheiten der Waffen-SS. Nachdem dies anfangs eher geduldet wurde, erlebt man in den letzten Jahren eine offene Unterstützung der Behörden. Wir können den regierungsoffiziellen Erklärungen zum Charakter der baltischen Waffen-SS-Einheiten nicht folgen. Zurecht hat der Internationale Militärgerichtshof in Nürnberg – als Gericht der Völker – in seinem Urteil die SS in allen ihren Untergliederungen – und damit auch die baltischen Waffen-SS Einheiten – als verbrecherische Organisation verurteilt.“ OLYMPUS DIGITAL CAMERA Vilmos Hanti, Präsident der FIR, leitete persönlich den Protest vor der lettischen Botschaft in Budapest. Es wurden, wie auch an allen anderen Orten, Fotodokumente gezeigt, die die Morde lettischer Kollaborateure an Jüdinnen und Juden Lettlands zeigen. Athen 2017 In Athen protestierten 100 Mitglieder von P.E.A.E.A. vor der lettischen Botschaft und überreichten folgende Resolution an den Präsidenten der Republik Lettland: “RESOLUTION FOR THE RALLY OF PEAEA-DSE IN FRONT OF THE LATVIAN EMBASSY IN ATHENS To the President of the Republic of Latvia Mister President, We vehemently protest in the name of the thousands of our members, Resistance fighters of WW2, their descendants and their friends, against the state support and facilitation you give to the Neo-nazis and their descendants who have the impudence to “honor” the Nazi criminals-murderers and the Latvian Waffen-SS with their rally and march in Riga planned for March 16, 2017. Respect for the Memory of tenths of millions victims of the Nazis and their collaborators makes it necessary to ban and to isolate those who “praise and honor” such beasts in human disguise calling them “liberators” in contrast with the real historical facts. It is evident that whoever identifies himself in any way with those scums, identifies himself, too, with their criminal atrocities and as such they will remain in history. We want to denounce the EU which in the Balkan countries and in other member-states as well, tolerates, reinforces and supports governments that endorse such ideas. The Hitler-fascists, the Nazi, the Waffen-SS and their collaborators have been condemned for ever and irrevocably in the consciousness of the Peoples. We demand that you stop in any possible manner the fascist rally and the march of the eulogists of the Nazi and of the Latvian Waffen-SS. Athens, March 15, 2017“ Rome 2017 Auch in Rom protestierten Veteranen und Mitglieder antifaschistischer Verbände von ANPI, FIAP und anderen gegen das SS-Treffen in Riga.

In Lissabon protestierte Marília Villaverde Cabral vom Verband URAP mit folgendem Schreiben: „Excelentíssimo Senhor Embaixador da Letónia em Portugal A U.R.A.P.- União de Resistentes Antifascistas Portugueses, vem, pelo presente meio, demonstrar o mais vivo repúdio pela cerimónia de homenagem às Waffen-SS prevista para 16 de Março em Riga. A marcha em Riga (Ehrenmarsch) é uma provocação sem precedentes para os familiares e vítimas da polícia letã e das unidades das SS. Assim solicitamos que, junto das autoridades do seu país, dê nota do nosso protesto. Pela Direcção da URAP”

In Berlin sprachen vor der lettischen Botschaft der Landesvorsitzende der VVN-BdA Dr. Hans Coppi, der Bundestagsabgeordneter Volker Beck von Bündnis 90/Grüne und Rita Bock, deren Großmutter nach Riga deportiert und dort ermordet wurde.

Keine Ehrung der lettischen Waffen-SS! Aufruf zu internationalen Protestkundgebungen

25. Februar 2017

Am 16. März wird es in der lettischen Hauptstadt Riga – wie jedes Jahr seit 1991 – zu einem Gottesdienst, einem Ehrenmarsch und einer fahnengesäumten Kundgebung am Freiheitsdenkmal zu Ehren der lettischen Einheiten der Waffen-SS kommen.

Lettland gehört mit Estland, Litauen, der Ukraine und Bulgarien zu den osteuropäischen Staaten in denen Einheiten der Waffen-SS und andere mit den Nazis kollaborierende antisemitische Todesschwadronen als nationale Idole gefeiert werden. Dies geschieht mit staatlicher Duldung und teilweise offener Unterstützung durch Behörden.

Der Rigaer „Ehrenmarsch“ ist eine unerhörte Provokation für die Angehörigen der Opfer der lettischen Polizei und SS-Verbände und für die jüdische, russischsprachige und andere Minderheiten im Land. Er steht nicht nur im Gegensatz zu den Grundwerten der Europäischen Union, deren sonstige Vorzüge der lettische Staat andererseits gerne entgegennimmt, sondern ist auch eine Provokation gegenüber der Russischen Föderation und damit eine Gefahr für den Frieden in Europa.

In Lettland werden antifaschistische Demonstrant*innen erheblichen Repressalien (Telefonüberwachung, Reisebeschränkungen, Behördenschikanen, Polizeiwillkür, staatliche Einflussnahme auf Hotels und Veranstaltungsunternehmen) ausgesetzt. Dies gilt auch für Unterstützer*innen, die aus Deutschland und anderen Ländern anreisen.

Umso wichtiger ist es, auch 2017 Solidarität mit den lettischen Antifaschist*innen zu zeigen. Die VVN-BdA und die Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) rufen dazu auf, nach Riga zu reisen und am 16. März an der antifaschistischen Kundgebung teilzunehmen.

Gleichzeitig rufen sie dazu auf am 15. März  in Rom, Brüssel, Budapest und Athen

vor lettischen Botschaften und Konsulaten in Europa gegen die Verherrlichung von NS-Kollaborateuren und Massenmördern zu protestieren und Freiheit für Lettlands Antifaschist*innen zu fordern.

Die VVN-BdA ruft auf zu Mahnwachen vor der lettischen Botschaft und den Honorarkonsulaten in  Berlin, Bremen, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf.

Wir fordern:

  • Schluss mit der Ehrung von NS-Kollaborateuren und Mördern!
  • Anerkennen der baltischen Beteiligung am nazistischen Völkermord!
  • Freiheit für „Lettland ohne Nazismus“!
  • Wir rufen für den 15. März auf zu Protestkundgebungen vor der lettischen Botschaft und lettischen Konsulaten!

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