Michel Vanderborght Award 2019

7. April 2019

For several years the FIR awards the not endowed Award in memory of the long-standing president of our international federation. This price honours personalities and social initiatives, who engage themselves in agreement with the ideas of the anti-fascist resistance for the preservation of the memory, for the social and political interests of the survivors and for the continuation of the political legacy by special activities against old and new Nazis.

In May 2019, for the third time the award ceremony will take place, where personalities from Belgium, Germany, Greece, Hungary, Italy, and Russia, who are connected with the ideals of the international anti-fascist movement and particularly the FIR, will be honoured. There are anti-fascist activists, journalists, artists, veterans as well as personalities connected with the anti-fascist mediation work in the special measure.

The award of the prize takes place
Friday, 3 May 2019 in Budapest (Hungary)
Radnóti Miklós Cultural Centre, 23 Kárpát Street, 13th District, Budapest 1133,
Start at 17:00 h (admission from 16:30) until about 19:00.
Guests are welcome.

Press releases can be requested by e-mail: office@fir.at .

Michel Vanderborght Award 2019

7. April 2019

Seit mehreren Jahren vergibt die FIR den nicht dotierten Award in Erinnerung an den langjährigen Präsidenten unserer internationalen Föderation. Dieser Preis ehrt Menschen und gesellschaftliche Initiativen, die sich in Übereinstimmung mit den Ideen des antifaschistischen Widerstandes für die Bewahrung der Erinnerung, für die sozialen und politischen Interessen der Überlebenden und für die Fortsetzung des politischen Vermächtnisses durch besondere Aktivitäten gegen alte und neue Nazis engagieren.

Im Mai 2019 findet zum dritten Mal die Preisverleihung statt, wo Persönlichkeiten aus Belgien, Deutschland, Griechenland, Italien, Russland und Ungarn, die im besonderen Maße mit den Idealen der internationalen antifaschistischen Bewegung und besonders der FIR verbunden sind, geehrt werden sollen. Es sind antifaschistische Aktivisten, Journalisten, Künstler, Veteranen sowie mit der antifaschistischen Vermittlungsarbeit im besonderen Maße verbundene Persönlichkeiten.

Die Preisverleihung findet statt
am Freitag, 3. Mai 2019 in Budapest (Ungarn)
Radnóti Miklós Cultural Centre, 23 Kárpát Street, 13th District, Budapest 1133,
Beginn um 17:00 h (Einlass ab 16:30) bis etwa 19:00.
Gäste sind herzlich willkommen.

Presseinformationen können per E-Mail: office@fir.at angefordert werden.

FIR is shocked about racist violence in New Zealand – anti-racist movement is necessary!

16. März 2019

A fascist terrorist has caused a bloodbath in two New Zealand mosques in Christchurch on Friday. The perpetrator, an Australian named Brenton Tarrant, staged the murders as a „liberation struggle“. He shot himself indiscriminately with a rapid-fire rifle in the mosque, murdered at least 49 people and injured nearly 50 people attending church services while holding their Friday prayers. Among the 49 deaths are children. The 28-year-old staged his crime by live video on the Internet, recorded with a helmet camera, added music of a march. Previously, he had spread a 74-page terror manifesto via social media. He propagated the preservation of the „white race“ in North America, Europe, Australia and New Zealand. His opponents are especially Muslims and all those who allow migration to these territories. These are „blood traitors“. Anders Breivik, who shot 77 young people in a holiday camp in Norway eight years ago, had spread similar theses. Breivik also wanted to defend Norway against Islam and multiculturalism.

We recall the anti-Semitic violence in the Tree-of-Life Synagogue in Pittsburgh in October 2018, in which nearly a dozen people were murdered – also in a fascist terrorist attack. The assailant, the 46-year-old American Robert Bowers, entered the Tree of Life Synagogue armed. During a naming ceremony for a baby on the Sabbath, he opened fire and killed eleven people. He is said to have shouted, „All Jews must die!” Six other people were injured, including four police officers. The victims were between 54 and 97 years old. In later statements, the neo-Nazi confirmed that his plan was to „kill Jews“. He had also published a series of anti-Semitic messages on the online network Gab.com, popular with white nationalists and members of the racist Alt-Right movement.

Responsibility for such murders lies first of all with the perpetrators themselves. However, we must not overlook the fact that the political responsibility for the increase in racist attacks also lies with those politicians and media who propagate exclusion and racism against migrants and refugees in the public debate and in their practical policies.

Fortunately, broad democratic resistance is developing. The manifold actions in several European states this weekend on the „Day against Racism“ of the United Nations are an important social signal against racism. The FIR and its member organizations support such clear humanistic messages. In these activities, we see a trend-setting answer to racist acts of violence in Christchurch and elsewhere.

FIR ist geschockt über rassistische Gewalttat in Neuseeland – antirassistische Bewegung ist notwendig!

16. März 2019

Ein faschistischer Terrorist hat am 15. März 2019 in zwei neuseeländischen Moscheen in Christchurch ein Blutbad angerichtet. Der Täter, ein Australier, dessen Namen mit Brenton Tarrant angegeben wird, inszenierte die Morde als „Befreiungskampf“. Mit einem Schnellfeuergewehr schoss er wahllos in der Moschee um sich, ermordete mindestens 49 Menschen und verletzte knapp 50 Besucher der Gottesdienste, während sie ihr Freitagsgebet abhielten. Unter den 49 Todesopfern sind auch Kinder. Der 28-Jährige inszenierte seine Tat per Live-Video im Internet, aufgenommen mit einer Helmkamera, unterlegt mit einem Marsch. Zuvor hatte er ein 74-seitiges Terror-Manifest über soziale Medien verbreitet. Darin propagierte er den Erhalt der „weißen Rasse“ in Nordamerika, Europa, Australien und Neuseeland. Seine Gegner seien besonders Muslime und alle, die Migration in diese Territorien zulassen. Das seien „Blutsverräter“. Ähnliche Thesen hatte Anders Breivik verbreitet, der vor acht Jahren in Norwegen 77 junge Menschen in einem Feriencamp erschoss. Auch Breivik habe Norwegen gegen den Islam und den Multikulturalismus verteidigen wollen.

Wir erinnern an die antisemitische Gewalttat in der Tree-of-Life-Synagoge von Pittsburgh im Oktober 2018, bei der knapp ein Dutzend Menschen – ebenfalls bei einem faschistischen Terroranschlag – ermordet wurden. Der Angreifer, der 46 jährige Amerikaner Robert Bowers, drang bewaffnet in die Lebensbaum-Synagoge ein. Während einer Zeremonie zur Namensgebung für ein Baby am Sabbat eröffnete er das Feuer und tötete elf Menschen. Dabei soll er „Alle Juden müssen sterben!“ gebrüllt haben. Sechs weitere Menschen wurden verletzt, darunter vier Polizisten. Die Opfer waren zwischen 54 und 97 Jahre alt. In späteren Aussagen bestätigte der Neonazi, sein Plan sei es gewesen, „Juden zu töten“. Auch er hatte im Vorfeld eine Serie von antisemitischen Botschaften in dem bei weißen Nationalisten und Mitgliedern der rassistischen Alt-Right-Bewegung beliebten Onlinenetzwerk Gab.com veröffentlicht.

Verantwortung für solche Morde tragen erst einmal die Täter selber. Aber wir dürfen nicht übersehen, dass die politische Verantwortung für die Zunahme von rassistischen Übergriffen auch jene Politiker und Medien tragen, die in der öffentlichen Debatte und in ihrer praktischen Politik Ausgrenzung und Rassismus gegenüber Migranten und Flüchtlingen propagieren.

Erfreulicherweise entwickelt sich dagegen breiter demokratischen Widerstand. Die vielfältigen Aktionen in mehreren europäischen Staaten an diesem Wochenende anlässlich des „Tag gegen Rassismus“ der Vereinten Nationen sind ein wichtiges gesellschaftliches Gegensignal. Die FIR und ihre Mitgliedsorganisationen unterstützen solche klaren humanistischen Botschaften. Darin sehen wir eine zukunftsweisende Antwort auf rassistische Gewalttaten in Christchurch und anderswo.

Keine NS-Verherrlichung zulassen – Proteste in Ungarn, Bulgarien und Deutschland

17. Februar 2019

Mitte Februar demonstrierten über 2000 Menschen in Fulda gegen einen geschichtsrevisionistischen Aufmarsch in der Stadt. Der Generalsekretär der FIR war eingeladen, eine Rede auf der Hauptkundgebung zu halten. Hier Auszüge aus dem Beitrag:

Obwohl es mit dem Beschluss vom Oktober 2018 gegen die „zunehmende Normalität von Faschismus, Rassismus und Fremdendfeindlichkeit in Europa“ eine klare Beschlussfassung des Europäischen Parlaments gibt und damit eine Orientierung für alle Staaten der Europäischen Union, müssen wir leider feststellen, dass in verschiedenen – insbesondere osteuropäischen – Staaten offene Formen von Geschichtsverfälschung tolerierend in Kauf genommen werden. Und mit solchen Gruppen und Kräften arbeitet der „III. Weg“ eng zusammen. Ich möchte nur zwei aktuelle Beispiele anführen:

Am vergangenen Wochenende trafen sich zum mittlerweile größten europäischen Nazi-Event in Budapest mehrere hundert Neonazis zum „Tag der Ehre“. Sie zelebrieren mit einem internationalen Nazi- und Skin-Musik-Event und einer wehrsportlichen Übung die Erinnerung an die – wie die Neonazis es nennen – „Helden von Budapest“, nämlich SS-Verbände, deutsche Wehrmachtssoldaten und ungarische Kollaborateure, die sich der Befreiung der Stadt durch die Einheiten der Anti-Hitler-Koalition im Februar 1945 widersetzt hatten. Organisiert wurde dieses Treffen von ungarischen Faschisten aus dem Umfeld des „Blood & Honour“-Netzwerkes, das zwar in Deutschland und Ungarn verboten ist, dessen Betätigung aber nicht verfolgt wird. Neonazis aus verschiedenen Teilen Europas reisen dazu an. Und an diesem NS-verherrlichendem Aufmarsch in Budapest haben in den vergangenen Jahren – und offenkundig auch in diesem Jahr – Abordnungen des „III. Wegs“ teilgenommen, wie man auf ihrer Webseite nachverfolgen konnte.

In gleicher Form waren sie verbunden und präsent bei dem größten bulgarischen Nazi-Event, dem „Lukow-Marsch“, der an diesem Wochenende in Sofia stattfindet. Der Aufmarsch ehrt General Hristo Lukov, der wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit am Ende des Zweiten Weltkriegs im „Namen des Volkes“ von Partisanen hingerichtet wurde. General Lukov war bulgarischer Kriegsminister und Leiter der ultranationalistischen Organisation „Union der nationalen bulgarischen Legionen“. Er war ein extrem brutaler Unterstützer von Hitler. In der Regierung hatte er mit aller Kraft dafür gewirkt, sich an der rassistischen Vernichtungspolitik zu beteiligen und bulgarische Juden in die faschistischen Todeslager zu schicken. Er unterstützte auch die Idee, zehn bulgarische Divisionen an die Ostfront gegen die Rote Armee zu schicken. All dies ist in Bulgarien und Europa bekannt.

Mit Nazi-Symbolik, mit neofaschistischen Losungen auf Transparenten, mit Hass-Parolen demonstrieren neofaschistische Gefolgsleute dieses „Idols“ im Sinne der faschistischen Stilistik. Und an eben diesem Marsch beteiligte sich der „III. Weg“ und soll auch in diesem Jahr mit einer Abordnung vertreten sein.

Durch die Teilnahme an solchen NS-verherrlichenden Aufmärschen macht der „III. Weg“ deutlich, dass es ihm mit seiner rührseligen Losung „Ein Licht für Dresden“ gar nicht um die Toten von Dresden geht, es geht ihnen auch nicht um die Opfer der Bombenkriege allgemein oder hier im Speziellen in Fulda. Nein, diese Art von Aufmärschen bietet ihnen einzig und allein einen Anlass, ihr neofaschistisches Geschichtsbild öffentlich zu präsentieren. Ihre These heißt „Deutsche als Opfer der Alliierten“. Dabei geht es weder um Trauerarbeit, noch um eine ernsthafte Aufarbeitung der historischen Ereignisse.

Es war die faschistische Kriegspolitik, die schon 1940 mit Luftangriffen auf die Zivilbevölkerung der überfallenen Länder z.B. gegen Rotterdam den Bombenkrieg eröffnet hat, die den Begriff „Coventrisieren“ in ihre Propaganda eingeführt hat.

Es war die faschistische Kriegspolitik, die mit „Endsieg“- und „Durchhalte“-Propaganda trotz der militärischen Niederlagen und mit der Erklärung jeder Stadt zur „Festung“ 1945 den bereits verlorenen Krieg um Monate verlängerte – mit dem Ergebnis vieler tausend Opfer, auch unter der deutschen Zivilbevölkerung. Aber das wollen NS-Verherrlicher nicht wahrhaben.

Das müssen wir den Neonazis und ihren Freunden immer wieder deutlich machen.

Deshalb protestieren wir heute, weil es keinen Raum geben darf für Geschichtsrevisionismus und NS-Verherrlichung – nicht in Budapest, nicht in Sofia und natürlich auch nicht hier in Fulda.

Wir stehen für ein Europa ohne Rassismus und Faschismus!

Die FIR warnt: Keine atomare Aufrüstung in Mitteleuropa!

3. Februar 2019

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Anfang Februar 2019 hat die US-Administration ihre Drohung vom vergangenen Herbst in die Tat umgesetzt und den 1987 abgeschlossenen bilateralen Vertrag mit Russland über die Vernichtung nuklearer Mittelstreckensysteme (INF) aufgekündigt.

Verbunden war dieser Beschluss mit der Behauptung, Russland habe sich nicht an den Vertrag gehalten, da es eine Rakete entwickelt habe, die in dem Bereich der verbotenen Reichweiten zwischen 500 5.500 km eingesetzt werden könne. Dies wurde von der russischen Regierung mehrfach zurückgewiesen. Russland selber beschuldigt die USA und die NATO schon seit langer Zeit, durch den Bau von Raketenabschussbasen in Polen und Rumänien gegen den Vertrag zu verstoßen. Auch die dauerhafte Stationierung von Truppen und Angriffswaffen nahe der russischen Westgrenze sei ein aggressiver Schritt.

Im Herbst 2018 erinnerte die FIR daran: „Als vor 30 Jahren die USA und die UdSSR dieses Abkommen unterzeichneten, führte es tatsächlich zu einer Verschrottung einer ganzen Kategorie von Atomwaffen, also zu einer realen Abrüstung. Das Ende der Blockkonfrontation mit der Auflösung des „Warschauer Vertrages“ hat dazu beigetragen, dass die militärischen Spannungen in Mitteleuropa zeitweise tatsächlich reduziert werden konnten.“ Und die FIR warnte: „Das Ende des INF Vertrages wäre mehr als die Beendigung eines Vertrages, es wäre das Ende einer internationalen Abrüstungs- und Rüstungskontrollpolitik, die Europa und die Welt sicherer gemacht hat vor den Gefahren eines Atomkrieges. Der Vertrag hat ausreichende Regelungen, falls eine Vertragsseite Verletzungen des INF-Abkommens sehen sollte. Diese gemeinsamen Kommissionen müssen arbeiten. Propagandistische „Anklagen“ helfen dabei nicht.“

Doch statt im Sinne der Vernunft und der Demilitarisierung Europas auf die USA und Russland zuzugehen, stellten sich die europäischen NATO-Staaten demonstrativ hinter die Eskalationspolitik der USA und ermunterten die Trump-Administration dazu, aus dem Vertrag auszusteigen – mit dem jetzt sichtbaren Ergebnis.

Die Folgen waren vorhersehbar. Der russische Präsident Putin erklärte nach der amerikanischen Entscheidung: „Wir antworten spiegelbildlich: Unsere amerikanischen Partner haben ihre Teilnahme am INF-Vertrag ausgesetzt. Auch wir setzen (unsere Teilnahme) aus“.

Die FIR und ihre Mitgliedsorganisationen sehen in diesem Vertrag auch heute noch ein wichtiges Instrument gegen ein atomares Wettrüsten. Die FIR fordert alle europäischen Regierungen auf, ihren Einfluss zu nutzen und auf die amerikanische und russische Seite zuzugehen und Verhandlungen anzustoßen, um das Abkommen zu bewahren. Statt Aufrüstung zu beschließen, müssen die 1987 vereinbarten Maßnahmen der gegenseitigen Inspektionen wieder mit Leben gefüllt werden.

Gemeinsam mit den Friedensbewegungen aus allen Ländern wird die FIR, die in den 80er Jahren von der UNO den verpflichtenden Ehrentitel „Botschafter des Friedens“ erhielt, aktiv werden gegen eine erneute atomare Aufrüstung. Eine Welt ohne Atomwaffen bleibt das Ziel, keine „Nachrüstung“ oder atomare Mittelstreckenraketen in Europa!

Wir erneuern das Vermächtnis von 1945: „Nie wieder Krieg!“

Leningrad und Auschwitz – die doppelte Bedeutung des 27. Januar

27. Januar 2019

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten erinnert am 27. Januar nicht nur an den Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz im Jahre 1945, sondern in diesem Jahr auch an den 75. Jahrestag der Befreiung der Stadt Leningrad mit der Durchbrechung der Blockade durch die sowjetische Armee am 27. Januar 1944.

Die 900 Tage der Blockade durch deutsche, finnische und spanische Truppen haben unendliches Leid, Tod und Zerstörung über die Stadt und ihre Einwohner gebracht. Ziel der Blockade war es, die Leningrader Bevölkerung systematisch auszuhungern. Am 8. September 1941 wurden alle Versorgungswege für die Millionenstadt abgeschnitten, es blieb nur noch der Weg über den Ladogasee. Und tatsächlich starben mehr als eine Million Menschen während der Belagerung bis zum 27. Januar 1944 an Hunger und Mangelernährung. Die Geschichtsschreibung spricht – auch aus diesem Grunde – bei dem faschistischen Krieg gegen die Sowjetunion von einem „Vernichtungskrieg“.

Dennoch haben die Menschen in Leningrad knapp drei Jahre heroisch gekämpft und damit nicht nur der faschistischen Bestie widerstanden, sondern auch für alle Welt ein sichtbares Zeichen gesetzt, dass die „unbesiegbare“ Wehrmacht an ihre Grenzen stößt. Die Heldentaten der Einwohner und der sowjetischen Armee, die im Winter die Versorgung der Menschen über die zugefrorene Ostsee organisierte und die im Januar 1944 den Blockade-Ring sprengen konnte, sind unvergessen. Zurecht wurde der Stadt und ihren Einwohnern nach dem Krieg der Ehrentitel „Heldenstadt“ zuerkannt. Diesen Titel trägt die Stadt bis heute, auch wenn sie nun St. Petersburg heißt.

Die internationale antifaschistische Bewegung gedenkt der mehr als eine Millionen Opfer der Blockade und würdigt die Helden, die für die Befreiung vom Faschismus ihr Leben gegeben haben.

Europawahlen 2019 – FIR bietet Plakate für antifaschistische Verbände

25. Januar 2019

Die Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai 2019 kommen immer näher und auch die antifaschistischen Verbände sind gefordert, ihren Beitrag zur politischen Debatte und gegen den Vormarsch extrem rechter und rechtspopulistischer Parteien und Gruppierungen in diesem Wahlkampf zu leisten. Der Exekutivausschuss der FIR hat dazu einen gemeinsamen Aufruf „Call of FIR“ verfasst, der unsere inhaltliche Position zu Europa und die Ziele unseres Eingreifens beschreibt. Diesen Aufruf können die Mitgliedsverbände übernehmen oder mit ihren nationalen Themen erweitern.

Als Hilfestellung für das öffentliche Auftreten der FIR und ihrer Mitgliedsverbände in diesen Auseinandersetzungen haben wir ein Plakat und kleine Handzettel vorbereitet, auf denen unsere gemeinsame Losung: „Für ein Europa ohne Rassismus und Faschismus“ in verschiedenen Sprachen abgedruckt ist.

Am Kopf des Plakates findet ihr das Logo der FIR und – wenn ihr wollt – das Logo der jeweiligen Mitgliedsorganisation. Das Büro der FIR kann für jeden Mitgliedsverband eine entsprechende Druckvorlage (A2 oder A3) als PDF-Format erstellen, die in euren Ländern gedruckt werden kann. Bitte gebt uns möglichst bald Rückmeldung, ob ihr eine Vorlage haben möchtet.

Was bedeutet Antifaschist sein heute?

20. Dezember 2018

Nachfolgender Artikel aus der „jungen Welt“ berichtete über die internationale Konferenz von ANPI Mitte Dezember in Rom:

Offene Rassisten und extrem rechten Parteien in Regierungsverantwortung, antidemokratische, nationalistische und rechtspopulistische Parteien im Aufwind, offen faschistische, gewalttätige und nationalistische Gruppen auf den Straßen – mit solchen und weiteren Stichworten kann man die aktuelle Situation in Europa beschreiben.

Vor diesem Hintergrund lud ANPI, die antifaschistische italienische Partisanenorganisation, am 14./15. Dezember unter dem Titel: „ Antifaschist sein im heutigen Europa“ zu einer internationalen Konferenz nach Rom ein. Unter den gut hundert Gästen waren antifaschistische und Veteranenverbände aus Spanien, Portugal und Griechenland, aus Belgien, Deutschland, Großbritannien und Österreich, aus Kroatien, Slowenien und Ungarn sowie aus Polen und Russland. Grußschreiben kamen aus Frankreich und Serbien. Zumeist waren es Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR), deren Leitung ebenfalls präsent war.

In Redebeiträgen und Diskussionen ging es nicht nur um eine Bestandsaufnahme der aktuellen Entwicklungen in den einzelnen Ländern, sondern um politische Antworten der antifaschistischen Kräfte gegen die Rechtsentwicklung und die unterschiedlichen Bedingungen der gesellschaftlichen Mobilisierung vor Ort und in Europa.

So berichteten Gäste aus Italien, Belgien, Polen und Ungarn über die Probleme, die sich aus dem Einfluss der rassistischen, antidemokratischen und nationalistischen Parteien auf die Regierungen für politisches Handeln im Sinne der sozial Schwächsten der Gesellschaft und der Flüchtlinge ergeben. Die Vertreter Österreichs, Sloweniens, Kroatiens und Serbiens verwiesen auf die Gefahren der Rehabilitierung von Ustascha-Faschisten als „Kämpfer für ein unabhängiges Kroatien“. Sie machten den Vorschlag, das jährliche Geschichtsrevisionisten-Treffen in Bleiburg durch internationale Aktionen zu beantworten.

In den Beiträgen wurde die Vielfalt der antifaschistischen Positionen in den jeweiligen Ländern sichtbar. Einige forderten vor allem ihre Regierungen auf, das Handeln rassistischer und extrem rechter Parteien und Gruppen zu verbieten, andere, z.B. ein Vertreter einer Gewerkschaftsgruppe aus London, berichteten von ihren Erfahrungen des gesellschaftlichen Widerstandes, den Blockaden und anderen Aktionen gegen rassistische Provokationen. Unterschiedliche Meinungen gab es in der Frage, gegen wen bzw. was sich das politische Handeln von Antifaschisten richten müsse. Einzelne vertraten die Position, dass nur ein konsequentes Handeln gegen den Kapitalismus als Wurzeln der faschistischen Gefahr und die EU bzw. NATO notwendig sei. Die Mehrheit der anwesenden Verbände plädierte dafür, politisch möglichst breit angelegte Aktionen gegen Rassismus und Faschismus vorzuschlagen, die Zugänge für ganz unterschiedliche politische Kräfte zum gemeinsamen antifaschistischen Handeln eröffnen.

Positiv aufgenommen wurde der Vorschlag der FIR, eine gleichgerichtete Kampagne unter der Losung „Für ein Europa ohne Rassismus und Faschismus!“ mit gemeinsamen Plakaten und weiterem Öffentlichkeitsmaterial zur Europawahl im Mai 2019 auf den Weg zu bringen.

Überhaupt stand im Zentrum aller Beiträge der Gedanke, wie eine Verstärkung der Einigkeit aller antifaschistischen und antirassistischen Kräfte möglich werden könnte. Dabei war der Blick nicht nur auf die Mitgliedsverbände der FIR gerichtet, sondern auch auf die Vernetzung mit anderen antirassistischen und zivilgesellschaftlichen Initiativen, wie z.B. „Stand up to Racism“, UNITED oder andere Strukturen.

Zu einem internationalistischen Höhepunkt wurde der kurze Auftritt von Marina Silva, der Gegenkandidatin zu Jair Bolsonaro im brasilianischen Präsidentschaftswahlkampf. Sie schilderte anschaulich die dramatische Entwicklung in ihrer Heimat, die durch die juristische Verfolgung von Politiker der Linken, dem Abbau demokratischer Freiheiten und vor allem der Rechte der Frauen, sowie zunehmender Aggression gegen Venezuela geprägt ist.

Carla Nespolo, Präsidentin von ANPI, betonte in ihrer Abschlussrede noch einmal die Verantwortung aller Antifaschisten für die Verteidigung der Freiheit, die Bewahrung des historischen Vermächtnisses und die Solidarität mit Menschen auf der Flucht. Sie unterstrich die Notwendigkeit der Vernetzung und Einheit der antifaschistischen und antirassistischen Kräfte in Europa und der Welt. Dazu sollen in 2019 weitere internationale Beratungen und Tagungen stattfinden. Symbolisch wurde diese Einheit am Ende der Konferenz deutlich, als alle Teilnehmenden – in ihren jeweiligen Sprachen – gemeinsam das Partisanenlied „Bella Ciao“ anstimmten.

Die politische Erklärung der Tagung findet sich auf der englischsprachigen Seite der FIR

Solidarität mit der italienischen Veteranenorganisation ANPI

9. Dezember 2018

Die FIR, die Dachorganisation von Verbänden ehemaliger Veteranen, Partisanen, Deportierten und Verfolgten sowie Antifaschisten heutiger generationen ist tief empört über den neofaschistischen Angriff gegen die traditionsreiche italienische Veteranenorganisation ANPI. Mit Plakaten und bengalischen Feuern versuchten die „Helden“ der neofaschistischen Forza Nuova das Büro der Organisation am Wochenende zu attakieren.

Wir versichern unseren italienischen Kameraden die volle Solidarität der FIR und aller ihrer Mitgliedsverbände.

Gemeinsam werden wir die Bedrohung durch neofaschistische Gewalttäter und rechtspopulistische Demagogen zurückweisen.

Gemeinsam stehen wir für die Ideale des Antifaschismus, die Verteidigung der Freiheit und der Demokratie.
Wir freuen uns, dass wir dies auf der antifaschistischen Konferenz am kommenden Wochenende in Rom auch persönlich dokumentieren können.

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